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In der Grunewaldstraße 74a haben die Bauarbeiten für das neue Pavillondorf für Flüchtlinge begonnen. Bis zum Jahresende werden auf der ehemaligen Sportanlage hinter dem Vereinshaus 24 Häuser in Holzbauweise entstehen. In jedem der zweigeschossigen Pavillons befinden sich zwölf Zimmer aufgeteilt auf vier wohnungsähnliche Einheiten (vergleichbar 3-Zimmer-Wohnungen) mit je einer Sanitär- und Kücheneinheit. Ein ganzer Pavillon und zwei halbe Pavillons (Erdgeschossflächen) sind für Büro, Verwaltungs- und Gemeinschaftszwecke vorgesehen. In den einzelnen Wohnungen sollen maximal sechs Personen (zwei pro Zimmer), vorrangig Familien, untergebracht werden.

Seit April ist eine Haltverbotsstrecke in der Zeit von 6 bis 18 Uhr in der Grunewaldstraße und im Hüllenkamp eingrichtet worden, um den Baustellenverkehr und insbesondere die Anlieferung der Bauteile für die Pavillonhäuser zu gewährleisten.

Bereits im letzten Oktober wurden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort im Rahmen einer Veranstaltung  im Jenfeld-Haus durch den Leiter des Bezirksamts Wandsbek sowie Mitarbeiter der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration und des städtischen Unternehmens fördern & wohnen über das Vorhaben informiert. Für alle überraschend ergab sich in den letzten Wochen allerdings eine weitere Neuerung: Ging man im Herbst 2014 noch von einer Anzahl von 398 unterzubringenden Personen und 18 Pavillons am Standort aus, so musste diese Planung aufgrund der weiter steigenden Flüchtlingszahlen nach oben erweitert werden. In dem zukünftig aus 24 Pavillons bestehenden Dorf werden 528 Flüchtlinge Unterkunft finden können.

Das bedeutet eine große Kraftanstrengung, die gemeinsam vor Ort angepackt und gemeistert werden muss. Derzeit finden noch weitere Informationsgespräche, insbesondere auch mit den Vertretern der Hohenhorster Gremien statt, um über die neue Herausforderung zu informieren.

Der städtische Träger fördern & wohnen führt als Anstalt öffentlichen Rechts die erforderlichen Baumaßnahmen durch und stellt die Betreuung und Versorgung der Gemeinschaftsunterkunft sicher. Es wird ein Unterkunfts- und Sozialmanagement mit einem Schlüssel von 1:80 vorgehalten. Darüber hinaus werden Mitarbeiter des Technischen Dienstes mit einem Personalschlüssel von 1:160 eingesetzt.

Die Freie und Hansestadt Hamburg stellt die Verpflichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen nicht zuletzt wegen der begrenzten Verfügbarkeit von Flächen und der häufig für eine wohnähnliche Nutzung nicht geeigneten Standorte vor große Herausforderungen. Aufgrund der prognostizierten Flüchtlingszahlen ist auch weiterhin keine Entspannung zu erkennen und es ist damit zu rechnen, dass Hamburg noch weitere Flächen für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung stellen muss.

Nachtrag vom 29. Mai 2015:

Am Mittwoch, dem 10. Juni 2015, um 18:30 Uhr lädt das Bezirksamt Wandsbek zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung zur Erweiterung der öffentlich-rechtlichen Unterbringung in der Grunewaldstraße ein. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier:
https://www.buschhueter.de/oeffentliche-informationsveranstaltung-zur-fluechtlingsunterkunft-grunewaldstrasse/