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P+R-Nutzer können an der modernisierten P+R-Anlage Berne die Vorteile von mehr Sicherheit in Form von Videoüberwachung und Notrufanlagen sowie einen barrierefreien Zugang zum U-Bahnhof Berne nutzen – dafür werden seit heute auch Gebühren fällig.

Nutzer der P+R-Anlage zahlen pro Tag zwei Euro, wenn sie ihr Fahrzeug dort abstellen und mit Bus und Bahn umweltfreundlich weiter fahren. Wahlweise sind auch rabattierte Angebote erhältlich: Ein Monat parken kostet 20 Euro, eine Jahreskarte für HVV-Abonnenten kann für 200 Euro erworben werden.

Politisches Ziel ist der Ausbau der P+R-Angebote und eine deutliche Qualitätssteigerung, die vor allem mehr Sicherheit und Komfort für die Nutzerinnen und Nutzer bringen wird. Mit den zusätzlichen Einnahmen ist es möglich, diese Vorhaben gerecht zu finanzieren.

An mehreren HVV-Stationen außerhalb Hamburgs werden bereits Gebühren erhoben, die zum Teil deutlich höher liegen. Es kann daher nicht sein, dass das Parken im Umland gebührenpflichtig ist und in Hamburg nicht – das wäre ein klassischer Fehlanreiz. Auch gab es in den P+R-Häusern nicht wenige Fremdparker, die die Parkhäuser als kostenlose Abstellanlage genutzt haben, ohne in die Bahn umzusteigen und somit den P+R-Gedanken konterkariert haben.

Experten haben das Park+Ride-Konzept des Senats in einer Anhörung des Verkehrsausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft Anfang letzten Jahres voll und ganz bestätigt. Die Sachverständigen haben keinen Zweifel daran gelassen, dass die vorgesehene Neuausrichtung des P+R-Angebotes in Hamburg der richtige Weg ist. Die Einführung von Gebühren für die Nutzung von P+R-Plätzen fand bei ihnen Zustimmung. Gebühren werden ausschließlich für die Unterhaltung, nicht für den weiteren Ausbau der Anlagen verwendet. Und was viele nicht wissen: Schon heute sind P+R-Plätze nicht kostenlos, denn jährlich fallen bis zu 300 Euro Unterhaltskosten pro Platz an, die bisher durch die Kunden des HVV und den Hamburger Steuerzahler aufgebracht werden mussten. Auch die Bike-and-Ride-Kunden zahlen für sichere Abstellflächen in Fahrradboxen oder in Radstationen. Von daher ist es richtig und gerecht, auch die Autofahrerinnen und Autofahrer an den Unterhaltskosten zu beteiligen.

Erfahrungen aus München, wo bereits vor mehreren Jahren P+R-Gebühren eingeführt wurden, zeigen, dass eine befürchtete großflächige Abwanderung von den P+R-Anlagen in den umliegenden öffentlichen Straßenraum ausgeblieben ist. Generell war dort nach Start des Pilotprojekts zunächst ein Auslastungsrückgang der P+R-Anlagen festzustellen, wie jetzt in Hamburg, der sich im Laufe der Zeit jedoch wieder auf annähernd früherem Niveau eingependelt hat. Durch die gesunkene Auslastung in den Bereich von 80-90% kann dort jedoch auch nach 8 Uhr auf die P+R-Anlagen zufahrenden Nutzer ein Stellplatz angeboten werden. Um die Auswirkungen der P+R-Gebühren in Hamburg beurteilen zu können, wird auch hier eine Erfolgskontrolle durchgeführt werden.