Immer wieder wird von Bürgerinnen und Bürgern der Wunsch geäußert, den Geh- und Radweg unter der Brücke Stein-Hardenberg-Straße, im Verlauf des Wandse-Wanderwegs, zu beleuchten. In die Sache ist nun offenbar Bewegung gekommen. Die Verkehrsbehörde antwortete dem Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter auf Nachfrage, dass vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) und der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH (HHVA) ein naturschutzverträgliches Lichtkonzept für die Unterführung erarbeitet wurde.
Dieses wird nun mit dem Bezirksamt und der Umweltbehörde abgestimmt. Eine Herausforderung dabei ist es, bei der gewünschten Beleuchtung des Geh- und Radwegs dafür Sorge zu tragen, dass so wenig Licht wie möglich auf die parallel verlaufende Wandse fällt, um die Gewässerfauna zu schonen. Die derzeit favorisierte Lösung sieht vor, an der Tunneldecke ein durchgehendes Lichtband zu installieren, das oberhalb des Geländers zur Wandse schräg Richtung Geh- und Radweg strahlt, also von der Wandse weg. Eine lichtundurchlässige Verkleidung des bisher offenen Geländers könnte zudem dafür sorgen, dass so wenig Streulicht wie möglich auf die tiefer liegende Wandse fällt.
Ziel ist es, die naturschutzverträgliche Beleuchtung bis Ende des Jahre umzusetzen. Finanziert werden soll die Beleuchtung aus den Mitteln der 2021 gestarteten Beleuchtungsoffensive der Stadt.
Vor einem Jahr hatte der Regionalausschuss Rahlstedt zu der fehlenden Beleuchtung erneut einen Beschluss gefasst und bat die zuständigen Behörden, im Rahmen der laufenden Beleuchtungsoffensive für den Wandse-Wanderweg im Bereich ausschließlich unter der Brücke Stein-Hardenberg-Straße eine insektenfreundliche Beleuchtung einzurichten, die den Sicherheitsinteressen der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird, ohne die Belange des Naturschutzes zu ignorieren.
In dem Beschluss vom 3. Mai 2023 (Drs. 21-6977) heißt es weiter:
“Anfang 2020 gab es bereits einmal einen Beschluss von Regionalausschuss Rahlstedt und Bezirksversammlung Wandsbek hierzu (Drs. 21-0877.1). Die Antwort der Behörde darauf war zunächst einigermaßen hoffnungsvoll (Drs. 21-1243). Nach einem zweiten Beschluss im August 2020 (Drs. 21-1695) gab es einen Ortstermin mit dem Bezirksamt, bei dem seitens der Verwaltung Vorbehalte gegen eine Beleuchtung des Weges direkt im Bereich der Unterführung vorgebracht wurden, weil die Wandse hier direkt neben dem Geh- und Radweg verläuft und damit ebenfalls beleuchtet würde, was angeblich der Gewässerfauna abträglich wäre. Danach ist die Sache im Sande verlaufen.
Vom 16. bis 19. Februar 2023 veranstaltete die Künstlerin Susanne Erdenkäufer mit Unterstützung des Vereins KulturWerk Rahlstedt e.V. die Aktion „Kunst im Tunnel. Mehr Licht! Ein HAPPENING“, mit der sie ebenso wie sie auf künstlerische Art ihre Forderung nach einer Beleuchtung dieses unwirtlichen und düsteren Ortes unterstrichen. Hierfür erhielten sie von den Passantinnen und Passanten viel Zuspruch.
Es geht dabei ausdrücklich nicht darum, den gesamten Wandse-Grünzug zu beleuchten. Allerdings ist es in der ca. 40 Meter langen Geh- und Radweg-Unterführung insbesondere in der dunklen Jahreszeit so dermaßen stockdunkel, dass ein vollständiger Verzicht auf eine Beleuchtung, so wie es jetzt der Fall ist, auch nicht akzeptabel ist.
Mit der von der Freien und Hansestadt Hamburg 2021 gestarteten Beleuchtungsoffensive besteht jetzt die Möglichkeit, hier die Beleuchtung zu verbessern. Denn für die bessere Beleuchtung von verkehrswichtigen Verbindungswegen in Wohngebeten, Radwegen sowie Fußwegen in Grünanlagen stellt Hamburg bis 2024 deutlich mehr Geld zur Verfügung. Statt bislang 100.000 Euro pro Jahr werden jährlich jeweils 500.000 Euro bereitgestellt (Bürgerschafts-Drs. 22/4312).
Laut Auskunft des Bezirksamts ist für diese Geh- und Radweg-Unterführung der LSBG zuständig. Augenscheinlich war die Unterführung früher bereits einmal beleuchtet, jedenfalls zeugen Kabelreste an mehreren Stellen im Sichtbeton davon. Wann, warum und auf wessen Veranlassung die ursprüngliche Beleuchtung zurückgebaut wurde, ist den antragstellenden Fraktionen nicht bekannt.”
Das Foto zeigt die Unterführung während der Aktion „Kunst im Tunnel. Mehr Licht! Ein HAPPENING“ im Februar 2023.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
sehr schön zu lesen, dass Wege beleutet und damit auch die Sicherheit für alle Nutzer erhöht wird!
Ich lese aus dem Text, dass auch andere Wege eine Beleuchtung erhalten sollen, kann aber nichts darüber finden, welche.
Haben Sie Erkenntnisse darüber, ob hier in absehbarer Zeit auch der Fußweg an der Berner Au von der Brücke Rahlstedter Weg zum S.C. Condor und weiter bis zur Straße „Am Wiesengrund“ berücksichtigt wird?
Vielen Dank, mfG Britta Merten
Sehr geehrte Frau Merten,
ja, mit der Beleuchtungsoffensive der Stadt soll auch an anderen Stellen für mehr Licht gesorgt werden. Was den Geh- und Radweg entlang der Berner Au angeht: Ich rechne ehrlich gesagt nicht damit, dass dieser absehbar beleuchtet wird. Wege in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen sollen nur dann beleuchtet werden, wenn sie wichtige Verbindungswege darstellen, ohne die längere Umwege in Kauf genommen werden müssten. Daher wurde beispielsweise in der Vergangenheit der Verbindungsweg zwischen Im Wiesengrund und Rahlsteder Weg (durchs Wäldchen) beleuchtet. Erschwerend kommt hier hinzu, dass eine Beleuchtung des Weges entlang der Berner Au das Gewässer mit seiner Flora und Fauna negativ beeinflussen könnte.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter