Im August 2017 wurde mit den Baumaßnahmen für den barrierefreien Umbau der U-Bahn-Haltestelle Meiendorfer Weg begonnen. Während einer Vollsperrung am vergangenen Wochenende wurde nun ein provisorischer Treppenzugang zum Bahnsteig errichtet. Eine Brücke führt die Fahrgäste während der Sperrung des Treppenhauses über das stadtauswärts führende Gleis auf den Bahnsteig. Bevor der Bahnhof im nächsten Jahr barrierefrei wird, wird es für die Fahrgäste also nochmal mühselig.
Nach Inbetriebnahme der provisorischen Brücke kann bauzeitenplangemäß mit dem Umbau des Treppenhauses für den Einbau eines Aufzuges zwischen Schalterhalle und Bahnsteigebene begonnen werden. Mit der für Ende September/Anfang Oktober 2018 vorgesehenen Inbetriebnahme werden dann alle U-Bahn-Stationen im Nordosten Hamburgs barrierefrei sein. Damit wird das Versprechen für die Walddörfer und Rahlstedt schon vor der Zeit gehalten werden, alle Stationen bis 2020 barrierefrei auszubauen.
Im Zuge des barrierefreien Umbaus der Haltestelle werden in die vorhandene Treppenanlage ein Aufzug eingebaut und der Bahnsteig erhöht. Außerdem beinhaltet der barrierefreie Umbau die Ausstattung des Bahnsteigs mit Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen. Die Kosten für den barrierefreien Ausbau des U-Bahnhofs Meiendorfer Weg sollen rund 2,9 Mio. Euro betragen.
Ab voraussichtlich März 2018 beginnt dann der Neubau des Bahnsteigs, wofür ca. vier Wochen eingeplant sind. Hierfür ist eine Betriebsunerbrechung in den Frühjahrsferien vom 3. bis 19. März 2018 (Betriebsbeginn) ebenfalls zwischen den Haltestellen Farmsen und Volksdorf geplant. Diese Betriebsunterbrechung soll dann auch für den im Februar 2018 beginnenden Bau der neuen Haltestelle Oldenfelde (zwischen Farmsen und Berne) genutzt werden. Der Bahnsteig wird entgegen ursprünglicher Planungen nun komplett auf 98 cm erhöht, sodass ein komplett barrierefreier Zugang zu den Zügen gewährleistet sein wird.
Mit dem Einbau eines Aufzuges in das vorhandene Treppenhaus geht eine Reduzierung der vorhandenen Treppenbreite einher. Zuvor waren verschiedene Varianten untersucht worden. Durchgesetzt hat sich die Variante mit dem geringsten Bauaufwand. Zwar verringert sich die Breite der vorhandenen Treppenanlage in diesem Fall von derzeit 3,48 Meter auf dann 1,80 Meter. Fahrgastzählungen und eine Simulation der Fußgängerströme auf dem Bahnsteig und in der Treppenanlage hatten aber ergeben, dass eine Einengung der vorhandenen Treppenanlage zugunsten eines Aufzugs hier betrieblich verträglich ist. Weitere Informationen zum barrierefreien Ausbau der U-Bahn-Haltestelle Meiendorfer Weg finden Sie in einer Präsentation der HOCHBAHN, die hier heruntergeladen werden kann.
Im Zuge des barrierefreien Umbaus der U-Bahn-Haltestelle Meiendorfer Weg werden auch die Bedingungen für das Fahrradparken deutlich verbessert. Das Bike+Ride-Entwicklungskonzept des Senats sieht hier einen Bedarf an 250 Abstellplätzen für Fahrräder vor. Derzeit (Stand 2012) gibt es Abstellplätze für 144 Fahrräder. Im Rahmen der weiteren Planung erfolgt noch eine Aktualisierung der Bedarfsermittlung. Die Maßnahme soll in den Jahren 2017 und 2018 geplant und anschließend realisiert werden. Es wird ein abgestimmtes Vorgehen mit den Baumaßnahmen zum barrierefreien Ausbau der U-Bahn-Haltestelle angestrebt.
Lift-Programm der HOCHBAHN
Der barrierefreie Umbau der U-Bahn-Haltestelle Meiendorfer Weg ist Bestandteil der Stufe 2 des von Senat und Hochbahn 2011 aufgestellten „Beschleunigungsprogramms Barrierefreiheit“. In der Stufe 1 des Programms wurden bis Ende 2015 bereits 18 Hamburger U-Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut, zuletzt (2015) die Haltestellen Berne, Hallerstraße, Legienstraße, Mundsburg, Ochsenzoll und Rauhes Haus. In der Stufe 2 wurden 2016 die Haltestellen Ohlstedt, Klosterstern und Stephansplatz umgebaut. Seit Frühjahr 2017 sind die Haltestellen Buckhorn, Buchenkamp, Ahrensburg West, Ahrensburg Ost und Schmalenbeck an der Linie U1 barrierefrei erreichbar, im Laufe dieses Jahres folgen noch die Haltestellen Merkenstraße (U2) und Uhlandstraße (U3), in 2018 dann Hagendeel und Joachim-Mähl-Straße (beide U2).
Außer an der Haltestelle Meiendorfer Weg starten in 2017 auch die Arbeiten an den Haltestellen Uhlandstraße, Habichtstraße, Langenhorn Nord, Hoheluftbrücke und Lübecker Straße, die 2018 in Betrieb gehen werden (Uhlandstraße bereits 2017). Eine Übersicht mit allen U-Bahn-Haltestellen, die bereits barrierefrei ausgebaut sind bzw. mit deren Daten für den Baubeginn und die Fertigstellung des barrierefreien Ausbaus finden Sie hier (Quelle: HOCHBAHN):
Zuvor war im Durchschnitt nur eine Haltestelle pro Jahr barrierefrei umgebaut worden. Das große Lift-Programm für Hamburg fußt auf der politischen Zielsetzung des Senats, das Hamburger U-Bahn-Netz zu Beginn des kommenden Jahrzehnts komplett barrierefrei ausgebaut zu haben, und erfüllt damit den Auftrag aus der UN-Behindertenrechtskonvention, die 2008 in Kraft getreten ist. 2016 wurde deshalb mit der Stufe 2 des großen Lift-Programms begonnen, die auch die U-Bahn-Haltestelle Meiendorfer Weg beinhaltet.
Von dem barrierefreien Umbau der Haltestelle Meiendorfer Weg werden viele Menschen profitieren, auch solche, die z.B. nur vorübergehend gehbehindert sind, die mit Kinderwagen oder mit schwerem Gepäck unterwegs sind oder aber die ein Fahrrad in der Bahn mitnehmen wollen. Die Haltestelle Meiendorfer Weg liegt im Stadtteil Volksdorf, doch hat sie insbesondere für den benachbarten Rahlstedter Ortsteil Meiendorf große Bedeutung: Die MetroBus-Linie 24 erschließt weite Teile Meiendorfs und verbindet sie mit der U-Bahn-Haltestelle Meiendorfer Weg.
Guten Morgen, ich hätte mir ja noch eine Rolltreppe gewünscht, da der Anschluss vom Bus zur U-Bahn oftmals (durch Verspätungen) nur im hohen Tempo zu bekommen und selbst dann schaffe ich es oft nicht. Bin überrascht, dass sich die Kosten selbst ohne Fahrstuhl auf 2,9 Mio. Euro belaufen
Ich verstehe Ihren Wunsch. Allerdings führt schon der Einbau des Aufzugs in das vorhandene Treppenhaus dazu, dass die Treppenanlage schmaler wird. Es wurden intensive Untersuchungen angestellt, um sicherzugehen, dass die verbleibende Breite der Treppenanlage für das Personenaufkommen weiterhin stets ausreichend ist. Der zusätzliche Einbau einer Rolltreppe würde die Treppenanlage weiter einengen, was dann nicht mehr zu vertreten wäre. Insofern müsste man wohl eher an die Fahrzeiten der Busse ran, um bessere Anschlüsse herzustellen. In den Gesamtkosten von 2,9 Mio. Euro sind insbesondere der Umbau des Treppenhauses, der Einbau des Aufzugs, der Neubau des höheren Bahnsteigs und dessen barrierefreie Ausstattung enthalten, außerdem alle Provisorien während der Bauarbeiten.
Sehr geehrter Herr Buschhüter!
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Darf ich noch fragen, warum die Treppe schmaler gemacht wird. Denn wenn die Breite so bleiben würde, wäre genug Platz für eine Rolltreppe.
Viele Grüße, Petra Härtl
Sehr geehrte Frau Härtl,
die Treppenanlage muss schmaler werden, weil der Platz für den Einbau des Aufzugs gebraucht wird. Der verfügbare Platz reicht nicht für einen Aufzug UND eine Rolltreppe. Dem Aufzug ist der Vorzug zu geben, da nur mit ihm Barrierefreiheit erreicht werden kann.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Liebeer Hvv
wäre es möglich durch geringe Fahrplanveränderung die Umsteigezeit von derzeit 2-3 minuten an der halterstelle meiendorfer weg ( umsteigen von buslinie 24 aus rahlstedt
in U1 richtung hbf in der Zeit von 4.30 bis ca. 5.30 etwas zu erhöhen?
Die Zeit für den Umstieg ist wirklich sehr knapp. Zudem wäre es schön, wenn es nachts generell mehr Busverbindungen geben würde (z. B. ab Wildschwanbrook Richtung Poppenbüttel). Sei es auch nur ein weiterer Bus/Stunde.
Für weitere Busverbindungen nachts z.B. ab Wildschwanbrook dürfte die Nachfrage zu gering sein. Immerhin gibt es hier ja die NachtBus-Linie 617, die montags bis freitags vier Ring-Verbindungen Richtung Farmsen, Berne, Bramfeld und Barmbek herstellt. Dort besteht dann Anschluss an weitere NachtBus-Linien. In Wochenendnächten gibt es die NachtBus-Linie 648, die die U-Bahn-Station Berne (die U-Bahn fährt in Wochenendnächten durch) mit der Siedlung Wildschwanbrook verbindet, mit vier Fahrten je Richtung.
Die Busse der Linie 24 aus Richtung Bf. Rahlstedt kommen planmäßig in aller Regel auf die Minute 5 am U-Bahnhof Meiendorfer Weg an. Die U1 Richtung Hauptbahnhof fährt dann zur Minute 9 ab. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wo der Bus später ankommt, z.B. morgens um 4:26 Uhr oder abends um 20:37 Uhr, so dass sich der Übergang von sonst vier auf drei oder gar nur zwei Minuten reduziert. Das kann angesichts des längeren Fußwegs während der Dauer der Bauarbeiten zum barrierefreien Umbau der Haltestelle etwas sehr knapp werden. Ich gebe die Anregung mal an den HVV weiter, ob die Übergänge in den Tagesrandzeiten, insbesondere dann, wenn die U1 nur im 20-Minuten-Takt verkehrt, etwas großzügiger gestaltet werden können.
Schönen guten Abend Herr Buschhüter,
bei der Suchen nach Informationen zum Umbau an U1 Haltestelle Meiendorfer Weg, bin ich auf Ihre Seite gelangt. Das Sie als ausgewiesener Verkehrsexperte für Hamburg bekannt sind, können Sie sicher die Frage beantworten.
Wird es noch eine überdachten Wateunterstand an der Bushaltestelle in Richtung Rahlstedt geben?
Da der Umbau der Haltestelle noch mindestens 1 Jahr dauern wird und der Bus durchgehend unpünktlich ist, würden wir uns sehr freuen im trocknen die zusätzlichen Wartezeiten zu verbringen.
Vielen Dank
Joachim Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
ich hatte bereits Anfang Oktober bei der HOCHBAHN nach der Möglichkeit eines mobilen Fahrgastunterstandes an der Haltestelle U Meiendorfer Weg (Richtung Bf. Rahlstedt) für die Dauer der Bauarbeiten gefragt. Der Antwort der HOCHBAHN zufolge sind aktuell alle mobilen Fahrgastunterstände mehr oder weniger langfristig andernorts gebunden. Zum Standort U Meiendorfer Weg gebe es zudem die Besonderheit, dass dort laut dem HOCHBAHN-Streckenservice kein Platz zum Aufstellen eines mobilen Fahrgastunterstands sein soll. Das müsste man sich noch mal genauer ansehen. Problem ist aber zunächst einmal, dass aktuell keiner der 15 in Hamburg vorhandenen mobilen Fahrgastunterstände verfügbar ist. Ich bleibe weiter dran.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter