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Die drei wertvollen Wandgemälde des bedeutenden Hamburger Künstlers Eduard Bargheer im zum Abriss vorgesehenen Kreuzbau des Gymnasiums Rahlstedt werden gerettet. Wie der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter durch eine Kleine Anfrage an den Senat erfuhr, werden sie aus- und im Neubau des Gymnasiums wieder eingebaut. Der Aus- und Wiedereinbau der Gemälde soll nach derzeitiger Planung im Spätsommer 2017 erfolgen.

Wandgemälde "Blick von der Lombardsbrücke" (1959) von Eduard Bargheer im Kreuzbau des Gymnasiums Rahlstedt, Hamburg.

Wandgemälde “Blick von der Lombardsbrücke” (1959) von Eduard Bargheer im Kreuzbau des Gymnasiums Rahlstedt, Hamburg.

Den Wiedereinbau der Gemälde im neu errichteten Atrium des Gymnasiums Rahlstedt hatte die Schule vorgeschlagen und sich gewünscht. Treibende Kraft war der Ende Januar 2017 in den Ruhestand verabschiedete Schulleiter Volker Wolter. Buschhüter unterstützte seine Idee und begrüßt nun die Entscheidung von SBH | Schulbau Hamburg: “Ich freue mich, dass es gelungen ist, für die Rettung der drei Wandgemälde und ihren Verbleib im Gymnasium Rahlstedt eine Lösung zu finden und die nötigen Finanzmittel hierfür bereitzustellen. Nach Abschluss der Komplettsanierung der Schule werden sie zu den wenigen identitätsstiftenden Dingen gehören, die noch an die alte Schule von 1959 erinnern. Es wäre nicht hinnehmbar, wenn die Gemälde in irgendeinem Archiv verschwinden müssten oder, noch schlimmer, beim Abriss des Kreuzbaus zerstört würden.”

SBH | Schulbau Hamburg hatte daher Anfang des Jahres einen Restaurator mit der Erstellung eines Konzeptes für den Rück- und Wiedereinbau der Wandgemälde von Eduard Bargheer beauftragt. Das Konzept liegt mittlerweile vor und schlägt zwei Varianten vor: die Abnahme mit Bildträger oder nur der Malschicht, so der Senat in seiner Antwort. Nach derzeitigem Planungsstand soll die erste Variante weiter verfolgt werden. Der Rück- und Wiedereinbau der drei Wandgemälde wird nach derzeitigem Stand voraussichtlich rund 150.000 Euro kosten. Bis zu 20.000 Euro steuert das Denkmalschutzamt bei.

Die drei Wandgemälde befinden sich im so genannten Kreuzbau des Gymnasiums Rahlstedt, ein Schulgebäude, wie es in den 1950er und 1960er Jahren in Hamburg dutzendfach gebaut wurde. Im Zuge der Grunderneuerung und Modernisierung der Schule wird es voraussichtlich noch 2017 abgerissen. Lange Zeit war unklar, was mit den denkmalgeschützten Wandgemälden im Treppenhaus passieren soll.

Die drei Wandgemälde im Gymnasium Rahlstedt tragen die Titel „Marschlandschaft“, „Nächtliche Werft“ und „Blick von der Lombardsbrücke“. 1997 wurden sie aufwändig restauriert und zwei der drei Werke zu ihrem Schutz verglast, Kostenpunkt damals umgerechnet rund 30.000 Euro (aus Spenden sowie Mitteln des Denkmalschutzamtes und der Agnes-Gräfe-Stiftung).

Eduard Bargheer (1901–1979) war Maler und Graphiker und schuf ein umfangreiches Werk, das in vielen bedeutenden Museumssammlungen der klassischen Moderne vertreten ist. Mehr Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Bargheer. Auch im Dienstzimmer des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz hängt ein “Bargheer”: http://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg/die-kunst-des-hamburger-senats-35620602.bild.html

Voraussichtlich im September 2017 soll im Jenischpark das Bargheer-Museum eröffnet werden, weitere Informationen: http://www.eduard-bargheer-museum.de. Aufgrund ihrer Größe war allerdings frühzeitig klar, dass die drei Rahlstedter Kunstwerke dort nicht eingebaut werden können.

Eine Fotomontage zeigt beispielhaft am Gemälde “Blick von der Lombardsbrücke”, wie es im Atrium aussehen könnte:

Fotomontage: Wandgemälde "Blick von der Lombardsbrücke" (1959) von Eduard Bargheer im Atrium des Gymnasiums Rahlstedt. Quelle: Helmut Preller.

Fotomontage: Wandgemälde “Blick von der Lombardsbrücke” (1959) von Eduard Bargheer im Atrium des Gymnasiums Rahlstedt. Quelle: Helmut Preller.

 

Schriftliche Kleine Anfragen zum Thema: