Die Sozialbehörde hat am Standort Sieker Landstraße 11 in Neu-Rahlstedt Wohncontainer für 120 Plätze für die öffentliche Unterbringung errichten lassen. Seit 2015 wird auf dem Grundstück bereits ein ehemaliges Zollwohnheim mit 56 Plätzen für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt. In den fünf zweigeschossigen Containerbauten auf der Freifläche sollen vorrangig Familien und Alleinstehende aus dem Personenkreis der Geflüchteten und Schutzsuchenden untergebracht werden. Noch laufen die Arbeiten an den Versorgungsleitungen und den Außenanlagen, voraussichtlich im Dezember wird die Unterkunft eröffnen können.
Für den Fall, dass weitere Plätze benötigt werden, hatte die Stadt bereits vor längerer Zeit Planungen angestellt, um weitere Flächen für Unterkünfte herzurichten. Teile dieser Reserveplanungen werden nun umgesetzt. Bei einem Besuch auf der Baustelle informierten sich die Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter, Astrid Hennies und Ekkehard Wysocki über den Fortgang der Bauarbeiten.
Die Containerbauten umfassen neben den Gemeinschaftsunterkünften auch Gemeinschaftsräume und Büros für das Unterkunfts- und Sozialmanagement. Das Unterkunfts- und Sozialmanagement wird mit einem Personalschlüssel von 1:80 ausgestattet, der technische Dienst mit einem Personalschlüssel von 1:160.
„Durch die Erweiterung des Standorts Sieker Landstraße 11 wird ein Beitrag geleistet, die bestehende Notlage zu mildern und die humanitäre Situation für die Geflüchteten und Schutzsuchenden u.a. aus der Ukraine in unserer Stadt zu verbessern“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Weitere Informationen finden sich in einem Anhörungsschreiben der Sozialbehörde an die Bezirksversammlung Wandsbek vom 5. April 2022, das hier heruntergeladen werden kann: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016353
Das Grundstück gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Baugenehmigung wurde im Rahmen der Reserveflächenplanung bereits 2019 (für zwei Containerbauten) und 2021 (für drei weitere Containerbauten) widerruflich erteilt.
Nach wie vor suchen Menschen aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg. Rund 15.000 Personen werden nach Schätzungen der Innen- und Sozialbehörde kurzfristig Leistungen in Anspruch nehmen, insgesamt dürfte die Anzahl der Schutzsuchenden noch um mehrere Tausend Personen steigen. Viele von ihnen benötigen aktuell eine von der Stadt bereitgestellte Unterkunft, mit weiteren unterzubringenden Menschen wird gerechnet. Daher werden weitere Unterkünfte vorbereitet. Seit Kriegsbeginn hat Hamburg bereits rund 8.400 zusätzliche Plätze in städtischen Unterkünften geschaffen (Stand April 2022).
Auch für die schutzsuchenden Menschen selbst ist unklar, für welche Zeitdauer sie in Hamburg bleiben. Die Zahl der Geflüchteten und ihre Aufenthaltsdauer wird maßgeblich von den derzeit nicht absehbaren Entwicklungen in der Ukraine abhängen.
Auch bei hohen Zugangszahlen soll gewährleistet werden, dass Menschen ein Dach über dem Kopf erhalten. Um die kurzfristige Unterbringung sicherstellen zu können, waren seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine bereits mehrere Objekte – darunter mehrere Hotel- und Gewerbeflächen – kurzfristig angemietet worden. Darüber hinaus werden als Maßnahme zur Gefahrenabwehr gemäß Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (SOG) derzeit weitere Interimsstandorte zur Unterbringung hergerichtet.
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