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Die Gedenkstätte Höltigbaum am Rande des früheren Schießplatzes dient der Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz. Sie soll jetzt nach dem Wunsch von SPD und Grünen neugestaltet werden, damit sie den heutigen Ansprüchen an einen Gedenkort gerecht wird. Zusätzlich soll sie in den von der Bezirksversammlung beschlossenen „Wandsbeker Erinnerungsweg“ mit kommentierten Stelen eingebunden werden, der für den Höltigbaum ebenfalls eine Stele vorsieht.

„Wir stellen für die zeitgemäße Herstellung der Gedenkstätte Höltigbaum sehr gern die erforderlichen 20.000 Euro aus investiven Mitteln bereit. In einem ersten Schritt wollen wir die Sichtbarkeit der Anlage wiederherstellen und den Platz neu pflastern lassen. Die vorhandene Stele und die noch zu platzierende Stele des Wandsbeker Erinnerungsweges sollen den Platz einrahmen. Die fünf schon verlegten Stolpersteine sollen in den Platz integriert werden. Mit diesen Maßnahmen erreichen wir, dass ein Ort entsteht, der von der Straße her sichtbar ist und zum Erinnern und Gedenken einlädt.“

Carmen Hansch, Fachsprecherin Kultur der Wandsbeker SPD-Fraktion und Initiatorin des Beschlusses

Beschluss der Bezirksversammlung vom 11. Mai 2023 “Bereitstellung von Haushaltsmitteln für die Umgestaltung der Gedenkstätte Höltigbaum” (Drucksache 21-7001.1): https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1018688

Visualisierung der Neugestaltung.
Hintergrund:

In einem ersten Schritt soll (laut Beschluss der Bezirksversammlung vom 3. März 2022) die ungeordnete Bepflanzung des sogenannten Tafelplatzes beseitigt werden, um die Sichtbarkeit der Anlage herzustellen und einen freien Einblick vom Straßenraum zu ermöglichen. Zudem soll der Platz durch eine farbliche Bepflasterung hervorgehoben werden; dazu wäre ein roter Pflasterstein nach bisherigen Überlegungen am besten geeignet. Die von Randpflanzen befreite farbliche Pflasterung wird auch dazu beitragen, den Zugangsbereich zur historischen Sieker Landstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster besonders zu betonen.

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Zugleich ermöglicht die Anordnung den ungehinderten Zugang zur beidseitig beschriebenen Stele, die dort ihren neuen Platz einnehmen wird. Die Platzierung der künftigen Stele des Wandsbeker Erinnerungsweges erfolgt dann im gegenüberliegenden Eckbereich des Pflasterplatzes und verstärkt so harmonisch die wünschenswerte Platzsituation. Die fünf bisher vor dem Tafelplatz verlegten Stolpersteine sollen in das neue Pflaster integriert werden. Die bisherige schwarze Informationstafel ist künftig entbehrlich und kann entfernt werden.

Die weitere Ausgestaltung der künftigen gepflasterten Freifläche zwischen beiden Stelen bleibt einem künftigen Element vorbehalten. Denkbar ist eine weitere Stele mit der Nennung der nahezu für 160 Vollstreckungen namentlich nachgewiesenen Opfer, deren Gestaltung – gegebenenfalls unter Beteiligung angrenzender Schulen – und Realisierung dann in einem zweiten Schritt folgen muss. Der Mittelbedarf für die Umsetzung des ersten Schrittes wird mit insgesamt 20.000 Euro eingeschätzt.