Am Bahnübergang Am Pulverhof wird derzeit ein Elektronisches Stellwerk (ESTW) errichtet. Es wird die beiden alten Relaisstellwerke Wandsbek und Rahlstedt ablösen und soll für eine bessere Betriebsstabilität auf der Strecke Lübeck – Hamburg sorgen. Zudem wird das neue Gebäude so dimensioniert, dass es später auch noch einen Stellrechner für die beiden Gleise der neuen S-Bahn-Linie S4, die hier in den nächsten Jahren errichtet werden, aufnehmen kann.
Das zweistöckige Modulgebäude für das neue Elektronische Stellwerk entsteht in dem kleinen Wäldchen zwischen der Bahnstrecke und der Stein-Hardenberg-Straße, direkt an der zukünftigen S4-Station “Pulverhof”. Aktuell wird das Baufeld vorbereitet, um das Fundament für das Stellwerksgebäude zu errichten. Im September soll dann der Aufbau des Fertigteilgebäudes erfolgen, wie die Bahn auf Nachfrage mitteilte, im Anschluss daran folgt der Ausbau und die Innenverkabelung des Gebäudes sowie die Verkabelung der Außenanlagen, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt.
Anders als die beiden bisherigen Relaisstellwerke, die 1982 in Betrieb genommen worden waren, wird es nicht mit Personal besetzt sein, sondern von der Betriebszentrale in Hannover aus ferngesteuert werden. Voraussichtlich Ende Mai 2024 wird das neue Elektronische Stellwerk in Betrieb gehen und dann Weichen und Signale zwischen dem Bahnhof Hamburg-Wandsbek (einschließlich) und der zukünftigen Überleitstelle Stellmoor (einschließlich) steuern – mittels modernster Leit- und Sicherungstechnik.
“Moderne Stellwerkstechnik wird zukünftig und auch schon während des Baus der neuen S-Bahn-Linie S4 für einen besseren Betrieb auf der Strecke Lübeck – Hamburg im Bereich Rahlstedt und Wandsbek sorgen. Die Betriebssicherheit auf der Strecke wird dadurch erhöht. Die alte Stellwerkstechnik ist abgängig, in Rahlstedt muss das alte Stellwerksgebäude zudem den neuen Gleisen im Zuge des Baus der S4 weichen, so dass hier rechtzeitig Ersatz geschaffen werden muss”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Die Planunterlagen für das Vorhaben „Neubau Stellwerksgebäude Wandsbek“ wurden im bezirklichen Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft bereits am 19. September 2019 vorgestellt und können hier heruntergeladen werden: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1010747
Sehr geehrter Herr Buschhüter, gibt es Pläne/Zeichnungen, wo genau die neuen Geleise für den S-Bahn-Ausbau gelegt werden? Welche Grundstücke davon betroffen sein werden? Es geht mir in erster Linie um den Abschnitt Wandsbek bis Ahrensburg. Beste Grüße Regina Blödorn
Sehr geehrte Frau Blödorn,
für die Planfeststellungsabschnitte 1 (Hasselbrook – Luetkensallee) und 2 (Luetkensallee – Landesgrenze) können Sie die Planunterlagen unter folgendem Link herunterladen und einsehen (am besten jeweils “Unterlage 3 – Lagepläne”): https://www.s-bahn-4.de/mediathek. Für den Planfeststellungsabschnitt 3 (Landesgrenze – Ahrensburg-Gartenholz) wurden die Pläne noch nicht öffentlich ausgelegt, dies soll noch dieses Jahr erfolgen.
Zu den Planfeststellungsabschnitten 1 und 2 ist anzumerken: Im Abschnitt 1 sind die Pläne bereits bestandskräftig und vollziehbar, hier wird es keine Änderungen mehr geben. Für den Abschnitt 2 ist erst kürzlich eine erneute öffentliche Auslegung erfolgt, ein Planfeststellungsbeschluss liegt hier noch nicht vor, die Pläne sind hier noch nicht bestandskräftig, hier kann es noch zu Änderungen kommen.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Hallo Herr Buschhüter,
eine Kleinigkeit nur, gleich im ersten Satz: Der Planfeststellungsabschnitt 2 geht von der Luetkensallee) bis zur Landesgrenze, der Abschnitt 3 dann entsprechend von der Landesgrenze bis zum Ausbauende in Ahrensburg-Gartenholz / Abstellanlage.
Freundliche Grüße
Hartwig Hillers
Danke für den Hinweis. Ich habe den Flüchtigkeitsfehler korrigiert.
Zwischen Hasselbrook und Schlossgarten sind ja die Gleise der RE8/RE80/RB81 vorübergehend auf die künftige S4-Trasse verschwenkt worden.
Was genau soll dadurch erreicht werden?
Die alten Gleise und die baufällige Brücke über die GUB sind immer noch da.
Wann tut sich da etwas?
Wann wird das neugebaut?
Die Verschwenkung der Fern- und Regionalbahngleise in die Lage der zukünftigen S4-Gleise dient folgendem Zweck: Bestandteil des Projekts S4 ist auch der zweigleise Ausbau der Verbindungskurve zwischen der Güterumgehungsbahn und der Strecke Lübeck-Hamburg. Die Verschwenkung der Fern- und Regionalbahngleise erlaubt es, den zweigleisigen Ausbau der Verbindungskurve und die Einfädelung deren beider Gleise in die Strecke Lübeck-Hamburg ohne allzu große Einschränkungen für den Betrieb auf den Fern- und Regionalbahngleisen vornehmen zu können. Die zweigleisig ausgebaute Verbindungskurve soll voraussichtlich Ende Mai 2024, zeitgleich mit dem ESTW Wandsbek, in Betrieb genommen werden.
Zunächst einmal vielen Dank für die Auskunft. Meine Frage ging noch ein stück weiter.
Es ist ja geplant, die künftigen Fern- und Regionalbahngleise zwischen Hasselbrook und der Horner Kurve etwas nach Süden zu verschieben, um mehr Platz für das Kreuzungsbauwerk im Zuge der Einfädelung der S4 in die S1-Trasse zu haben. Das wird nur so ca. 1 Meter sein. Werden die Gleise in diesem Zusammenhang auch etwas höher gelegt auf das Niveau der südlich davon verlaufenden Neubaustraße im Zuge der Verlängerung der Marienthaler Straße?
Vor allem würde mich interessieren, wann der Neubau der 100 Jahre alten Brücke über die GUB, direkt neben der provisorischen Brücke für die verlegte Strecke, erfolgen wird. Derzeit liegen dort noch die Gleise in den alten Brücken. Mit dem Rückbau könnte ja schon begonnen werden, vor allem deswegen, damit es nach her nicht vergessen wird und eine erneute Sperrung erforderlich wird.
Es ist richtig, dass die Gleise der Fern- und Regionalbahnstrecke vor dem Bahnhof Hasselbrook etwas nach Südösten verschoben werden, um mehr Platz für das S4-Überwerfungsbauwerk zu haben. Das betrifft aber schon nicht mehr die Brücke über die Güterumgehungsbahn (GUB), dort bleiben die Gleise in der bisherigen Lage. Wenn ich das richtig sehe, ist die Neutrassierung in diesem Bereich auch bereits erfolgt. Eine Erhöhung des Planums erfolgt hier nicht. Zumindest im Rahmen des Projekts S4 ist nicht geplant, die alte Brücke über die GUB (Baujahr ca. 1900) durch einen Neubau zu ersetzen. Laut dem Brücken-Info-Portal der DB Netz AG hat die Brücke die Zustandskategorie 4 (“Erneuerungsmaßnahmen sind zu planen”) (https://bruecken.deutschebahn.com/bruecke/16001484). Entweder wäre dafür jetzt ein guter Zeitpunkt, solange die Fern- und Regionalbahngleise über die provisorische Brücke nebenan verschwenkt sind, oder im Rahmen der geplanten Korridorsanierung, für die die Fern- und Regionalbahnstrecke mehrere Monate gesperrt werden soll.
Vielen dank für die ausführliche und informative Antwort.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
die derzeitige Entwicklung der Klimaextreme bereitet mir Sorgen. Die heutige Blockade des Flughafens trägt in keiner Weise zum Klimaschutz bei. Ich hoffe, dass die Stadt Hamburg alles mögliche tun wird, um alle direkten und indirekten Kosten dieser Aktion einzufordern (der wirtschaftliche Schaden liegt in Millionenhöhe).
Wenn sich Bundestagsabgeordnete der Grünen und der SPD, wie ich einem Zeitungsbericht der WELT entnommen habe, weiter mit solchen Leuten sympathisieren und Milde signalisieren, wird die AfD im Osten über 50 Prozent bei den LTW erhalten. Ein schlimmes Szenario, das ich mir nicht ausmalen möchte.
Deshalb braucht es ein Gesetz nach Londoner Vorbild, dass Straßenblockaden mit 6 Monaten Haft ohne Bewährung verfolgt werden können.
Ich lehne die Protest-Aktionen der so genannten “Letzten Generation” entschieden ab. Wenn Straftaten begangen werden, gehören sie verfolgt. An der Täterschaft kann es ja auch keinen Zweifel geben. Wo Schäden entstehen, sind sie von den Aktivistinnen und Aktivisten zu ersetzen. Diesen Standpunkt habe ich auch deutlich gemacht, als ich vor Monaten selbst ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der “Letzten Generation” geführt habe. Entscheidend ist aus meiner Sicht zunächst einmal, dass das geltende Recht uneingeschränkt zur Anwendung kommt.