Gut ausgebaute, barrierefreie Fußwege spielen für Mobilität, Lebensqualität und Klimaschutz eine wichtige Rolle. Deshalb setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für eine Hamburger Fußverkehrsstrategie ein, die den stadtweiten Ausbau von Fußwegen in den Blick nimmt und einen wichtigen Beitrag für die Mobilitätswende leisten soll. Die wichtigsten Schwerpunkte der Strategie sollen anschließend in einen Zehn-Punkte-Plan mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Fußverkehrs fließen.
Über den rot-grünen Antrag entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 10. April 2024.
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Bis 2030 sollen 80 Prozent der Wege in Hamburg im Umweltverbund – also klimafreundlich mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß – zurückgelegt werden. Das ist ein ambitioniertes, aber erreichbares Ziel. Dafür braucht es im Mobilitätsmix nicht nur mehr Bahnen und Busse sowie gute Radverkehrsanlagen, sondern auch attraktive Bedingungen für den Fußverkehr. Fußwege ermöglichen das unmittelbare Erleben unserer Stadt und stellen Mobilität für alle sicher– ganz gleich, ob auf zwei Beinen, mit Rollator oder im Rollstuhl. Dass der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege in den letzten Jahren gesunken ist, sehen wir als Auftrag, uns umso mehr für Fußgängerinnen und Fußgänger einzusetzen. Denn selbst die kürzesten Wege beginnen damit, dass man einen Fuß vor den anderen setzt. Der Senat hat die Bedeutung des Fußverkehrs bereits in seiner Strategie für die Mobilitätswende hervorgehoben und in den Fokus genommen. Hieran wollen wir mit einer stadtweiten Fußverkehrsstrategie anknüpfen, die gelungene Beispiele aus dem ganzen Stadtgebiet aufgreift und verstärkt in die Umsetzung bringt. Um die Verbesserungen für einen attraktiveren Fußverkehr möglichst schnell zu erarbeiten, sollen die wichtigsten Maßnahmen der Strategie bis Ende des Jahres in einem Zehn-Punkte-Plan zusammengefasst werden und eine Roadmap bis zum Jahr 2030 entstehen. Schritt für Schritt schaffen wir so eine neue Grundlage für den Fußverkehr in unserer Stadt.“
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Mobilitätswende der Grünen Fraktion Hamburg: „Wir alle gehen jeden Tag zu Fuß – ob zum Kindergarten, zum Pkw oder zur S-Bahnhaltestelle. Dabei haben wir Kinderwägen oder Koffer dabei oder nutzen einen Rollstuhl. Es ist nicht nur gesund, niedrigschwellig und klimafreundlich, zu Fuß zu gehen, es stärkt auch unser Erleben der Stadt und ermöglicht Begegnungen mit anderen Menschen. Doch stadtweit sind Fußwege in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt worden. Um Barrierefreiheit zu fördern und die Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen zu erhöhen, haben wir bereits 2022 das Bündnis für den Radverkehr um erste Maßnahmen für den Fußverkehr ergänzt. Auch einige Bezirke haben sich schon auf den Weg gemacht und lokale Fußverkehrskonzepte entwickelt. Diese Anstrengungen wollen wir jetzt bündeln und verstärken, indem wir eine Fußverkehrsstrategie für die gesamte Stadt entwickeln. Dadurch schaffen wir zentrale Maßnahmen zur Verbesserung des Fußverkehrs und ermöglichen Pilotprojekte, bei denen wir im kleinen Rahmen neue Konzepte austesten können. Mit einem umfassenden Monitoring stellen wir außerdem sicher, dass wir unsere Meilensteine erreichen. Es ist an der Zeit, den Fußverkehr stärker in den Fokus der Mobilitätspolitik zu stellen.“
Antrag “Eine Fußverkehrsstrategie für Hamburg – zur Förderung von Inklusion, Gesundheit und Selbstbestimmung in der Mobilität” der Fraktionen von SPD und GRÜNE vom … (Drucksache 22/…): Link wird noch ergänzt
Lieber Herr Buschhüter,
ich glaube, auf das nach Regenfällen entstehende Schwimmbad auf dem Fußweg in der Straße “Im Rühmt” zwischen Greifenhagener Straße und der Hermann-Balk-Straße hatte ich schon einmal hingewiesen. Im Winter ist das was für Eisläufer, aber trotz Meldemichel und Wegewart ist bisher nichts geschehen: man muß die Fahrbahn benutzen. Dort aber herrscht wegen der Sperrung der Berner Straße nicht selten lebhafter Autoverkehr – und wohin dann?
Ich grüße Sie
Ich gebe das Anliegen nochmal an meine Kolleginnen und Kollegen im Regionalausschuss Rahlstedt weiter.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
sehr gut, dass Sie sich für den Ausbau von Fuß- und Radwegen einsetzen.
In Meiendorf herrscht diesbezüglich dringender Bedarf, wie auch schon vorherige Kommentatoren*innen verdeutlichten.
Ich selbst bin letztes Jahr nach Meiendorf gezogen und nutze die Saseler Str., sowie den Berner Stieg um zum U-Bahnhof Berne zu gelangen – zweimal täglich an fünf Tagen der Woche. Der Zustand der Fuß- und Radwege ist derart desolat, dass ich auf der Straße fahren muss. Aufgrund der PKW-Verkehrsdichte ist dies ziemlich gefährlich. An guten Tagen werde ich als Radfahrerin auf der Straße nur angehupt, an schlechten bepöbelt oder ich werde so eng und knapp überholt, dass ich meine Gebete spreche.
Wie es Kindern auf Rädern oder älteren Menschen mit Rollator auf dieser Strecke ergeht, mag ich mir nicht vorstellen.
Ich möchte Sie bitten, sich hier auch selbst ein Bild zu machen. Die Wege – sofern überhaupt vorhanden / befestigt – sind gekennzeichnet von Schlaglöchern, verschobenen Bodenplatten mit weiten und tiefen Zwischenräumen, in denen Reifen stecken bleiben, und durchgängig starken Unebenheiten durch herausragende Baumwurzeln, aufbrechenden Asphalt, sowie Unebenheiten durch verschiedene Untergründe und Übergänge mit starken Höhenabweichungen.
Das Problem wird weiter verschärft durch PKWs, sowie Transporter und LKWs, die en masse auf den spärlichen Radwegen dauerhaft parken oder „nur eben mal schnell zum Abladen anhalten“.
Da Rahlstedt nur sehr dürftig an den ÖPNV angebunden ist (Wird es hier weitere Anbindungsmöglichkeiten geben?), sind die Bewohner auf gut ausgebaute Fuß- und Radwege zwingend angewiesen.
Hier ist somit eine sofortige Erneuerung der Fuß- und Radwege von Nöten! Deutlich vor 2030 – so hoffe ich.
Als Fußgänger und Radfahrer ist man in Rahlstedt aktuell Verkehrsteilnehmer dritter Klasse.
Vielen Dank.
Freundliche Grüße
S. Schmill
Vielen Dank für Ihr Feedback. Der Zustand der Gehwege des Berner Stiegs, insbesondere zwischen Kriegkamp und Berner Brücke/Fasanenweg, lässt in der Tat sehr zu wünschen übrig. Meine Kolleginnen und Kollegen im Regionalausschuss Rahlstedt hatten deshalb dazu im vergangenen Jahr bereits einen Beschluss gefasst und das Bezirksamt gebeten, “die barrierefreie Sanierung und Neubefestigung der Gehwege auf beiden Seiten des Berner Stiegs zwischen Kriegkamp und Berner Brücke/Fasanenweg in das Arbeitsprogramm MR aufzunehmen und möglichst alsbald umzusetzen.” Den kompletten Beschluss können Sie hier nachlesen: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1019364
Dies halten wir auch vor dem Hintergrund für notwendig, weil nach Abschluss der Leitungs- und Straßenbauarbeiten im Straßenzug Berner Straße/Fasanenweg/Berner Brücke eine neue Fußgängerampel in Höhe Berner Stieg das Queren der Fahrbahn erleichtern und hier außerdem eine neue Bushaltestelle entstehen wird, für die noch einzurichtende neue XpressBus-Linie X27 zwischen Bergedorf und Poppenbüttel.
Womit wir beim Thema ÖPNV-Anbindung Rahlstedts wären: Die Busverbindungen im Stadtteil Rahlstedt wurden in den letzten Jahren bereits sukzessive ausgebaut, mit neuen Linien (z.B. die Linien 16, 29, X35), neuen Linienwegen und zusätzlichen Haltestellen (z.B. im Alten Zollweg) sowie dichteren Takten. Daran arbeiten wir auch weiterhin, siehe die neue XpressBus-Linie X27. Neue Bushaltestellen sollen u.a. in der Saseler Straße (in Höhe Schierenberg) entstehen (für die Linie 275), außerdem die bereits genannte am Berner Stieg und eine weitere in der Berner Straße in Höhe Schierenberg (beide für die Linie X27). Ende 2019 wurde die neue U-Bahn-Station Oldenfelde eröffnet, aktuell befindet sich die neue S-Bahn-Linie S4 im Bau, die Rahlstedt ab Ende 2027 im 10-Minuten-Takt mit der Hamburger City verbinden wird. In diesem Zusammenhang wird auch das Busnetz in Rahlstedt auf die neue S-Bahn-Linie abgestimmt. Für mehr Busverkehr in Rahlstedt beginnt bereits in diesem Sommer der Neubau der Busanlage Bf. Rahlstedt (Amtsstraße). Und gerade begonnen haben die Bauarbeiten für einen neuen E-Bus-Betriebshof in Meiendorf (an der Meiendorfer Straße), der ab Sommer 2026 den Hamburger Nordosten mit E-Bussen versorgen wird. Es tut sich also ganz viel. Auch mir persönlich ist ein guter und attraktiver ÖPNV sehr wichtig.
Zum unterirdischen Zustand der Ringstraße in Meiendorf muss ich leider ergänzen, dass die “Fußwege” diesen Namen nicht einmal entfernt verdienen und in 30 Jahren keinerlei Qualitätsverbesserung erhalten haben. Man ist als Fußgänger:in eigentlich gezwungen auf der Straße zu laufen, zum Ärger der Autofahrer und mit hohem Risiko insbesondere im Dunkeln.
Danke für Ihre Hinweise. Ich werde mir das am Wochenende auch selbst einmal ansehen.
Die Ringstraße in Meiendorf, insbesondere der Teil zwischen Berne und Meiendorfer Weg, hat noch Potenzial beim Fußweg. Dieser ist sehr löchrig und sehr eng (auf beiden Straßenseiten). Hier würden sich viele Personen wünschen, diesen auszubauen – gerade auch, weil er sehr häufig genutzt wird, um zur einen oder anderen U-Bahn-Station zu Fuß zu gehen.
Das stimmt, das ist ein guter Punkt. Instandsetzung ist eine Sache, Ausbau eine andere. Wir werden sehen, wie schnell da etwas geht.
Moin Herr Buschhüter,
ich wundere mich sehr, welcher Aufwand wieder betrieben
werden soll!
Bekommen die Akteure auch noch Geld für das Prozedere?
Es geht auch einfacher: sofern es in den Bezirken einen
Wegewart noch geben sollte, kann dieser alle Fußwege
auf den Nutzungszustand überprüfen und dann Stück für
Stück instand setzen lassen.
Über Jahre ist im Bezirk geschlafen worden, ausser einer
Beschilderung “vorsicht” etc. ist nichts geschehen.
Zum Beispiel:
Im Schimmelreiterweg habe ich vor Jahren, jährlich Material
für den Bereich neben der Asphaltierung kostenlos zur
Verfügung gestellt. Das wollte die Verwaltung dann nicht mehr!!!
Die Politik soll sich mal raushalten, wie ein Weg gebaut werden
soll, davon verstehen sie nichts!
Gibt es Fragen rufen Sie mich an
Gruß
K-H Böttger
Es gibt weiterhin Wegewarte in den Bezirksämtern und die gehen ihren Aufgaben auch nach. Und es werden auch längst Gehwege saniert, in Rahlstedt zum Beispiel zuletzt geschehen in der Rahlstedter Straße (zwischen Auerhahnweg und Ellerneck), der Bargteheider Straße (zwischen Scharbeutzer und Oldenfelder Straße), der Meiendorfer Straße (zwischen Hellmesbergerweg und Landesgrenze), wenn nicht sogar ganze Straßenquerschnitte und damit auch die Nebenflächen saniert werden (aktuell zum Beispiel Berner Straße). Als nächstes steht in Rahlstedt zum Beispiel der marode Gehweg in der Veltheimstraße an. Bei der Sanierung der Gehwege können wir aber gerne noch eine Schippe drauflegen, der Handlungsbedarf ist groß. Die Politik wird sich nicht heraushalten, wenn es darum geht, Fachexpertise zur Geltung kommen zu lassen.
Moin,
und weil wir alle gute Radwege brauchen, wird die Straße Am Friedhof nach Umbau keine sicheren Wege für Radfahrer haben. Radfahrer dürfen dann auf der Fahrbahn fahren. Das ist kompletter Rückschritt für eine Straße, in der eine Schule liegt, die viele Schüler und Schülerinnen mit dem Fahrrad erreichen. Der geplante Übergang der Straße an der Schule ist kein Ersatz.
In der Straße Am Friedhof gibt es jetzt keine Radwege und nach ihrem Umbau auch nicht. Dafür ist die Straße insgesamt nicht bereit genug. Das Radfahren auf den Gehwegen, das dort derzeit noch für alle Altersgruppen erlaubt ist (übrigens nur in Schrittgeschwindigkeit) gefährdet Fußgängerinnen und Fußgänger, allen voran die kleinsten auf ihrem Schulweg. Auch jetzt schon dürfen Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Fahrbahn fahren, zukünftig müssen sie es, von den jüngsten (bis 10 Jahre), die auf allen Gehweg Rad fahren dürfen bzw. bis 8 Jahre sogar müssen, und ihrer Aufsichtsperson abgesehen. Unser Ziel ist es, dass im ganzen Verlauf der Straße Am Friedhof nach dem Umbau Tempo 30 gilt.
Guten Tag,
in Harburg Heimfeld (Ei§endorfer Pferdeweg) fiel gerade ein etablierter Zebrastreifen dem Umbau zur Veloroute 11 zum Opfer.
Verwaltung und Politik verteidigen dies mit dem Argument ” Keine FGÜ in Tempo-30-Zonen.
Die Verlierer stehen nun vor einer vielbefahren 12 m breiten Straße und haben Angst beim Überqueren.
Rot-Grüne Realität in Harburg
Sie beziehen sich auf den gestrigen Bericht auf abendblatt.de: https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article241959616/Harburg-Strassen-Ueberquerung-wird-zur-Lotterie-Ausgang-ungewiss.html. Den habe ich auch gelesen und mich gewundert, da ja zwar die Denickestraße Tempo-30-Zone ist, aber eben nicht der Eißendorfer Pferdeweg, über den der Fußgängerüberweg führen würde. Auch wenn die Tempo-30-Zonen-Schilder etwas anders stehen: Mit etwas gutem Willen könnte man hier wohl auch zu einem anderen Ergebnis kommen.
Ich habe das Anliegen an die Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Bezirksfraktion Harburg weitergegeben und sie gebeten, sich die Sache noch mal anzugucken.
Ich schließe mich gerne den Kommentar zu Ringstraße an und ergänze den auf den gesamten Verlauf, die gesamte Siedlung und die Von-Suppé-Str. usw,
Das die Fußwege in dem Bereich nicht begehbar sind, ist dem Wegewart seit Jahren bekannt. Dazu können sie auch Meldungen über „Melde Michel“ einsehen. Bis dato wurden nicht einmal die Hecken zurückgeschnitten!!
Da der Bus der Linie 24 seltner (Fahrplananpsssung) und unregelmäßig fährt, müssen schon heute immer mehr Bürger aus Meiendorf die Fußwege nutzen und zu Fuß gehen!!
Meindorf wird aber sicher unter die 20% fallen die bis 2030 nicht in den Genuss kommt brauchbar Strassen und Fußwege zu bekommen?!
Besichtigt vor Ort ist jederzeit möglich .
Danke für Ihre Hinweise. Ich werde mir das am Wochenende auch selbst einmal ansehen.
Lieber Herr Buschhüter,
“nochmal angucken” reicht nicht bei einer hohen Gefährungslage für Fußgänger!
Ich beziehe mich auch nicht auf den Artikel – sondern bin betroffener Heimfelder mit mobilitätseingschränkten Angehörigen.
Wenn meine 89jährige Schwiegermutter nicht mehr die Bushaltestelle erreichen kann, wird sie von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen!
Diese Fehlplanung solle ganz dringend behoben werden,
bevor Menschen beim Queren der Straße
zu Schaden kommen.
Dazu das Bezirksamt Harburg: “Die Eingabe wird in einer der nächsten Sitzungen behandelt…”
Mit anderen Worten: Nicht so wichtig…
Bitte setzen Sie sich für eine schnelle Verbesserung ein, bevor sich noch mehr Politikverdrossenheit und Frust in Heimfeld breit macht.
Das Thema steht am 2. April 2024 auf der Tagesordnung der Bezirksversammlung Harburg. Sie wird sich also kurzfristig damit befassen.