Am 26. Mai 2019 werden in Hamburg die sieben Bezirksversammlungen für fünf Jahre neu gewählt. Unter der Überschrift “EIN STARKES WANDSBEK GEMEINSAM GESTALTEN” hat die Kreisdelegiertenversammlung der SPD Wandsbek am 16. Februar 2019 ihr Bezirkswahlprogramm 2019-2024 beschlossen. Das Kapitel zum Regionalbereich Rahlstedt finden Sie hier. Das komplette Wahlprogramm kann hier heruntergeladen werden: http://www.spd-wandsbek.de/wp-content/uploads/Wahlprogramm_final_web.pdf
Unser Wahlprogramm für Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf
Wohnen und Wohlbefinden
Beim Wohnungsbau in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf sind uns bezahlbare und öffentlich geförderte Wohnungen für Bürgerinnen und Bürger mit kleinen und mittleren Einkommen besonders wichtig. Deshalb setzen wir bei großen Bauvorhaben weiterhin einen Anteil von mindestens 30 Prozent öffentlich geförderterWohnungen durch.
Wir setzen auf eine Lückenbebauung und behutsame Weiterentwicklung im Bestand. Am Spitzbergenweg wird das kleine Einkaufszentrum durch einen Neubau mit Einzelhandel sowie Wohnungen in den Obergeschossen ersetzt. Dies stärkt nicht nur die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs an dem gewachsenen Standort, sondern schafft neue Wohnungen, ohne dafür neue Flächen erschließen zu müssen. Dieses Beispiel soll auch anderswo Schule machen. Am Hegeneck in Rahlstedt-Ost wurden entsprechende Planungen aufgenommen.
In gewachsenen Wohnquartieren, wie zum Beispiel in Meiendorf und Alt-Rahlstedt, setzen wir uns für den Erhalt des städtebaulich typischen Charakters ein. Wir wollen auch in Rahlstedt ein Projekt „Mehrgenerationenwohnen“ ermöglichen.
Im nächsten Jahrzehnt wird die lang ersehnte S4 endlich Realität werden. Außer am Bahnhof Rahlstedt wird die S4 auch an der neuen Station Pulverhof halten. Dort wollen wir auf bislang untergenutzten Gewerbeflächen das Pulverhofquartier mit Geschosswohnungsbau entwickeln. Die Station Pulverhof wird auch für Hohenhorst von Bedeutung sein.
Mit Sicherheit gut leben
Wir wollen, dass es in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf mehr und bessere Spielplätze gibt. Der Spielplatz Im Wiesengrund in Oldenfelde wurde im letzten Jahr neu gebaut, am Kriegkamp wurden neue Spielgeräte aufgestellt. Neben dem Bürgerhaus in Meiendorf ist ein neuer Spielplatz konkret in Planung. Mit mehr Bänken in unseren Parks, Kleingartenanlagen, Naturschutzgebieten und am Wegesrand wird die Lebensqualität für alle verbessert.
Wir kümmern uns weiterhin um den Ortskern Rahlstedt. Nach dem Helmut-Steidl-Platz wurde im letzten Jahr mit der Fußgängerzone Boizenburger Weg/Mecklenburger Straße ein weiterer Teil des Ortskerns behutsam umgestaltet. Der Rahlstedter Wochenmarkt ist über den Stadtteil hinaus beliebt; von ihm profitiert der gesamte Ortskern. Von der neuen S-Bahn-Linie S4 werden wichtige Impulse für den Ortskern ausgehen. Wo es in unserer Macht steht, setzen wir uns für eine bessere Angebotsvielfalt und mehr Gastronomie ein. Mit dem zweiten Bauabschnitt der Bahnhofsarkaden wird am Helmut-Steidl-Platz eine Lücke geschlossen.
Das Zentrum rund um den Marktplatz am U-Bahnhof Berne stellt mit seinen Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten und dem dortigen Wochenmarkt vor Ort ein wichtiges Angebot dar. Für den Wochenmarktplatz wollen wir eine behutsame und ansprechendere Neugestaltung erreichen.
Im Stadtteil Rahlstedt gibt es mit dem Bürgerhaus in Meiendorf bereits ein Stadtteilkulturzentrum, das wir weiter fördern wollen. Mit dem Haus am See in Hohenhorst gibt es ein Community Center bzw. Stadtteilzentrum, in dem verschiedene soziale Einrichtungen unter einem Dach zusammen vereint sind.
Was Rahlstedt im Gegensatz zu den meisten anderen Stadtteilen in Wandsbek fehlt, ist ein zentral gelegenes Stadtteilzentrum, das mit seinen Räumlichkeiten allen Rahlstedter Bürgerinnen und Bürgern, Ver- einen, Gruppen und Akteuren die Gelegenheit gibt, den Menschen im Stadtteil ein kulturelles und soziales Angebot anzubieten. Dafür treten wir ein. Diese Begegnungen werden den Ortskern Rahlstedt beleben und die Menschen zusammenführen.
Die beiden Rahlstedter Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor werden um insgesamt 25,4 Hektar erweitert. Damit werden dann zukünftig 18,4 Prozent der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Na- turschutz stehen. Mehr als doppelt so viel wie hamburgweit.
Am Wiesenredder erhält die Natur Raum zurück. Auf dem alten Freibadgelände ist der Bachlauf der Stellau bislang in ganzer Länge verrohrt. Nach Eröffnung des neuen Ganzjahresfreibads wird sie als Oberflächengewässer renaturiert. Außerdem wird auf der nördlichen Hälfte des bisherigen Freibadgeländes ein naturbela-ssen geprägter Bereich entstehen, der nicht für eine öffentliche Zugänglichkeit ausgerichtet ist. Südlich der Stellau soll ein öffentlich zugänglicher Spielplatz realisiert werden. Damit wird am Wiesenredder eine attraktive und ökologisch wertvolle Naherholungsfläche geschaffen, die sich optimal in die Umgebungslandschaft einfügt und diese deutlich aufwertet. Daneben können 130 bis 150 neue Wohnungen entstehen.
Mit dem Landschaftsprojekt Große Heide werden wir die östliche Rahlstedter Feldmark für die Naherholung weiterentwickeln und aufwerten. Den so genannten Hanni-Park in Oldenfelde wollen wir zu eineröffentlichen Grünanlage des Bezirks machen. Wo nötig, sollen weitere Verbindungswege in Grünanlagenbeleuchtet werden.
Rahlstedt – mein Zuhause (soziale Stadt)
Das Quartier Rahlstedt-Ost wurde in das Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung (RISE) aufgenommen. Es soll in den nächsten Jahren zu einem attraktiven Wohnstandort mit eigener Identität und hohem Freizeitwert entwickelt werden.
Die Sanierung, Erneuerung und Erweiterung unserer Schulen in Rahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde werden wir weiterhin auf einem hohen Niveau fortsetzen. Wir setzen uns dafür ein, dass auch zukünftig ausrei-chend Kita-Plätze im gesamten Stadtteil entstehen. Für den Bereich Boltwiesen wollen wir für das frühere Schulgebäude Stapelfelder Straße 7 eine Kita-Nutzung ermöglichen.
In den letzten Jahren wurden bereits massiv in die Rahlstedter Sportanlagen investiert. Alle drei großen Sportparks in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf haben bereits Kunstrasenplätze erhalten. In Rahlstedt ist sogar bereits ein zweiter entstanden. Wir werden die Sanierung und den Ausbau der Rahlstedter Sportstätten weiter fortsetzen.
Das Hallenbad im Zentrum Rahlstedts wurde bereits umfangreich saniert, modernisiert und um eine Trainingshalle erweitert. Im nächsten Schritt wird es um ein neues, ganzjährig nutzbares und beheizbares Freibad ergänzt. Das neue Freibad ist aufgrund seiner zentralen Lage für den ganzen Stadtteil ein großer Gewinn.
Das Jugendzentrum Großlohe wollen wir durch einen Neubau ersetzen, der den heutigen Ansprüchen ge-recht wird. Die Seniorentreffs werden wir weiter fördern und stärken.
Rahlstedt – mobil und verbunden
Die neue S-Bahn-Linie S4 wird die bisherige Regionalbahnlinie RB81 ablösen und Rahlstedt deutlich bes- ser als bisher schnell und komfortabel mit der Hamburger Innenstadt verbinden. Mit der neuen U-Bahn-Station Oldenfelde, die Ende 2019 in Betrieb geht, erhalten 5.000 Anwohnerinnen und Anwohner einen direkten Zugang zum U-Bahn-Netz.
Das Busnetz in Rahlstedt wird weiter ausgebaut. Rahlstedt-Ost ist seit dem letzten Fahrplanwechsel mit derneuen MetroBus-Linie 11 im 10-Minuten-Takt erreichbar. Wir setzen uns dafür ein, dass Buslinien häufigerfahren. Wo dieses sinnvoll möglich ist, soll das Liniennetz ausgebaut werden, wie zum Beispiel durch die Verlängerung der MetroBus-Linie 10 in die Grunewaldstraße. Die neuen Gewerbegebiete Viktoriapark und Minervapark wollen wir von vornherein optimal an das Busnetz anschließen.
Der ZOB Rahlstedt in der Amtsstraße platzt aus allen Nähten. Im Zuge des Baus der S4 steht ein kompletter Neubau des ZOB an. Dieser wird dann auch von der neuen S-Bahn-Station barrierefrei erreichbar sein.
In den letzten Jahren wurden bereits zahlreiche Straßen in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf saniert. Nachdem zunächst vor allem die Hauptverkehrsstraßen saniert wurden, rückt zukünftig auch vermehrt dieInstandhaltung von Bezirksstraßen, Geh- und Radwegen in den Fokus.
Wir setzen uns weiter dafür ein, dass die Radwege in Rahlstedt weiter ausgebaut werden. Rahlstedt wird außerdem an das beliebte StadtRAD-Leihsystem angeschlossen.
Bürgerbeteiligung – Entwicklung im Dialog
Politik lebt vom Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir werden weiterhin dafür Sorge tragen, mit Ihnen in unterschiedlichen Formaten im Gespräch zu bleiben. Wir wollen von Ihren Anliegen erfahren, denn Ihre Interessen sind die Grundlagen unseres Handelns.
Ich habe noch eine Anmerkung zur generellen Stadtentwicklungsstrategie:
Es ziehen ja immer mehr Menschen nach Hamburg. Ist ja auch eine tolle Stadt 🙂
Ich sehe aber auch, dass die meisten nicht unbedingt wegen Kultur -und Nachtleben hier her ziehen, sondern wegen dem Job. Und da der Wohnraum innerhalb Hamburgs immer knapper und damit teurer und auch immer enger wird, ziehen immer mehr Menschen ins Umland.
Ich kenne Leute die jeden Tag aus Bargteheide und noch weiter weg in die Hamburger Innenstadt zum Job pendeln.
Die aktuelle Politik versucht immer mehr Menschen in Hamburg das Wohnen zu ermöglichen, statt die Jobs aus der Innenstadt an den den Stadtrand zu verlagern.
Man könnte z.B. innerhalb des Ring 2 die Gewerbesteuern oder Ähnliches erhöhen und damit Gewerbeflächen am Ring 3 ausbauen und besser an die Verkehrsinfrastruktur anschliessen. Dann könnte man z.B. in Bargteheide wohnen und in Rahlstedt arbeiten.
Hamburg halt halt das Problem, dass es die einzige Großstadt im Norden ist und alle großen Firmen in der Innenstadt sitzen um Zugriff auf möglichst viele hochqualifizierte Arbeitnehmer zu haben. Das müsste man irgendwie dezentralisieren.
Ein interessantere Ansatz. Voraussetzung dafür wäre aber auch, dass die Arbeitnehmer dann einigermaßen nah an ihrer Arbeitsstelle eine Wohnung finden, und überhaupt bereit sind, für einen kürzeren Weg zur Arbeit umzuziehen. Neue Gewerbeflächen entstehen ja in der Tat auch jetzt schon vornehmlich an der Peripherie. Sowohl außerhalb Hamburgs, als auch in Hamburg selbst. Die Gewerbesteuer ist in Hamburg in der Regel höher als in den Umlandgemeinden. Insofern besteht schon jetzt ein gewisser Anreiz, Gewerbe außerhalb Hamburgs anzusiedeln. Viele Unternehmen sind aber auch bereit, die höhere Gewerbesteuer in Hamburg zu zahlen, weil damit natürlich auch Vorteile verbunden sind: bessere Anbindung mit Bus und Bahn im Vergleich zu weiter draußen gelegenen Standorten, Nähe zu den Wohnorten der Arbeitnehmer (besonders im Falle eines Standortwechsels eines Unternehmens relevant), aber auch allein schon eine Hamburger Adresse (nicht zu unterschätzen). In Rahlstedt werden gerade die neuen Gewerbegebiete Viktoriapark und Minervapark entwickelt, länderübergreifend gemeinsam mit der Gemeinde Stapelfeld. Das ist ja ganz im Sinne Ihres Vorschlags, wenn ich es richtig sehe. Allerdings sieht sich dieses Vorhaben erheblicher Kritik der Anwohner vor Ort ausgesetzt. Niemand hat gerne ein Gewerbegebiet direkt vor seiner Haustür… Aber wir können nicht nur neue Wohnungen bauen, es müssen auch Arbeitsplätze entstehen.
Das klingt in Summe sehr gut. Folgende drei Anmerkungen habe ich:
* Bitte nicht alle Lücken verkaufen. Ich fürchte, dass sich die Stadt sonst der Handlungsfähigkeit in der Zukunft beraubt. Es gibt ja immer mal neue Platzbedarfe, wenn immer mehr Menschen im Stadtteil wohnen. Soziale Einrichtung, Car-Sharing-Plätze oder was auch immer.
* Es wird ja viel nachverdichtet, was ok ist, aber es werden immer öfter keine Parkplätze/Tiefgarage mehr auf dem Grundstück gebaut. Das führt zu Parkplatzproblemen in Strassen, die sowas bisher gar nicht kannten.
* Schwimmbadzeiten: Es ist inzwischen für alle Vereine ein großes Problem geworden, Schwimmbadzeiten zu bekommen. Da ist definitiv noch mehr Bedarf.
Tolle Seite, Weiter so,
Christian
Vielen Dank für die Anregungen und das Lob!
Was den “Lückenverkauf” angeht, so sind zumindest frühere Pläne gestoppt, Schulgrundstücke zu optimieren und dort Flächenreserven frei zu machen. Die brauchen wir vielleicht noch für wachsende Schülerzahlen.
Zumindest in Rahlstedt erlebe ich, dass bei allen Bauvorhaben immer auch Stellplätze mitgebaut werden, in aller Regel wie nach altem Recht vorgeschrieben, gelegentlich sogar mehr, selten weniger. Die Mitglieder im Bauprüfausschuss haben das sehr im Blick. Aber wie reagieren wir darauf, dass viele Haushalte nicht ein, sondern zwei Fahrzeuge besitzen? Noch mehr Stellplätze und dafür weniger Wohnungen bauen? Der Platz ist ja begrenzt. Und Tiefgaragen verteuern die Baukosten, was sich auch in höheren Wohnungsmieten niederschlägt. Ein echtes Dilemma. Zumal man die Hoffnung haben darf, dass wir zukünftig mit weniger Autos auskommen, vielleicht nur noch eines pro Haushalt, wenn das Angebot mit Bussen und Bahnen (S4!) weiter ausgebaut wird und individuelle Mobilität in der ganzen Stadt auch ohne eigenes Auto günstig möglich ist, Stichwort Ridesharing (ioki, MOIA, CleverShuttle).
Das Problem mit den Schwimmbadzeiten ist bekannt. Deswegen werden am Hallenbad auch die verfügbaren Wasserflächen erweitert, schon geschehen durch den Anbau der Trainingshalle vorne und durch den noch ausstehenden Anbau des Freibadbereichs hinten. Davon sollen auch die Vereine profitieren. Im Zusammenhang mit dem Verkauf des Geländes des Berufsförderungswerks Farmsen ist der SPD besonders wichtig, dass das Schwimmangebot dort erhalten bleibt, denn die beiden vorhandenen Lehrschwimmbecken werden von zahlreichen Vereinen genutzt.