Der S-Bahnhof Berliner Tor könnte perspektivisch zum Regionalbahnhof ausgebaut werden. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Ole Thorben Buschhüter hervor. Grundsätzlich seien Regionalbahnsteige an den Fernbahngleisen nach Berlin und Lübeck technisch möglich, wenngleich dafür teilweise aufwändige Umbaumaßnahmen erforderlich wären, so die ersten Ergebnisse von Untersuchungen, die die Stadt 2021 bei der Deutschen Bahn in Auftrag gegeben hatte. Die Planung für den Neubau der Berlinertordammbrücke, der in zwei Schritten 2024/2025 und 2026/2027 erfolgen soll, wurde von der Stadt bereits so angepasst, dass der mittlere Brückenpfeiler einem östlichen Seitenbahnsteig an der Lübecker Strecke nicht mehr im Weg steht. Ein Regionalbahnhof Berliner Tor würde den Hauptbahnhof von umsteigenden Fahrgästen entlasten. Nicht zuletzt während der Bauphasen des Umbaus und der Erweiterung des Hauptbahnhofs sowie des Baus des Verbindungsbahnentlastungstunnels könnte ein Regionalbahnhof Berliner Tor von großem Nutzen sein. Noch im zweiten Halbjahr 2022 sollen die weiteren Ergebnisse der Untersuchungen seitens der Deutschen Bahn vorliegen. Davon ist dann auch die notwendige Totalerneuerung des Bahnhofs Berliner Tor abhängig, für die die Finanzierung bislang nicht gesichert ist.
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Der S-Bahnhof Berliner Tor wird in den kommenden Jahren weiter verbessert sowie aus- und umgebaut. So soll die Station mit ihren beiden Bahnhofsteilen zwischen 2025 und 2027 etwa endlich barrierefrei werden. Doch der Bahnhof hat mehr Potenzial: Das Besondere an ihm ist, dass er aufgrund seiner Lage im Streckennetz Teilfunktionen des Hauptbahnhofs übernehmen könnte. Der Hauptbahnhof ist mit 500.000 Fahrgästen am Tag schon heute an seiner Belastungsgrenze, weshalb er umgebaut und erweitert werden soll. In dieser Situation kommt dem Bahnhof Berliner Tor eine wichtige Rolle zu, etwa wenn Fahrgäste bereits dort von den Regionalzügen aufs U- und S-Bahnnetz umsteigen können. Die Folge wären weniger Umstiege am Hauptbahnhof. Auch könnten Regionalzüge dort starten und enden, wenn der Hauptbahnhof wegen Bauarbeiten nicht erreichbar ist. Es ist daher eine ermutigende Nachricht, dass den dafür notwendigen Bahnsteigen technisch prinzipiell nichts im Weg steht und die Stadt ihrerseits beim anstehenden Neubau der Berlinertordammbrücke bereits ein Hindernis für den Bau eines Bahnsteigs beseitigen wird. Ein Regionalbahnhof Berliner Tor hat großes Potenzial, den Schienenknoten Hamburg deutlich nach vorne zu bringen. Mit den Planungen für die Totalerneuerung des Bahnhofs sollte zügig begonnen werden. In die Planungen dafür sollten dann auch die Regionalbahnsteige mit aufgenommen werden.“
Schriftliche Kleine Anfrage „S-Bahnhof Berliner Tor (II)“ und Antwort des Senats vom 26. Juli 2022 (Drucksache 22/8881): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/80579/s_bahnhof_berliner_tor_ii.pdf
Wenn Regionalzüge von und nach Lübeck in Berliner Tor enden oder starten, dann hieße das ja für Reisende, die einen Fernbahnhof-Anschluss im Hbf erreichen wollen, ein Umstieg mehr. Das scheint mir dann kein Gewinn für den Nordosten in Schleswig Holstein zu sein.
Es geht nicht darum, dass Regionalzüge dort dauerhaft enden und starten, das wäre in der Tat ein zweifelhafter Nutzen. Aber wenn der Hauptbahnhof für solche Züge nicht erreichbar ist, z.B. wegen umfangreicher Bauarbeiten (Erweiterung Hauptbahnhof, Verbindungsbahnentlastungstunnel) oder ungeplanter Störungen, dann könnte eine solche Lösung andernfalls notwendigen Schienenersatzverkehr auf ein Minimum reduzieren oder ganz entbehrlich machen.
Stimmt, der Bahnsteig, welches für die S1 und S11 stadtauswärts genutzt wird, lässt sich super in ein Bahnsteig für den Regionalverkehr umbauen. Ist ja kein so großer Aufwand und die S-Bahnen können ganz simpel auf das Gleis ausweichen, welche zurzeit für die S11 in Richtung Hbf genutzt wird. Das Gleis ganz links auf dem Bild könnte so für Vorbeifahrten beibehalten werden.
Ich bin gespannt, auf welches Ergebnis gekommen wird.
So war es offenbar früher, damals gab es in beiden Bahnhofsteilen jeweils einen Mittelbahnsteig für S-Bahn und Fern-/Regionalbahn. Die jetzigen Überlegungen für den “unteren” Bahnhofsteil gehen dahin, die drei S-Bahn-Gleise und Bahnsteigkanten an der Poppenbütteler Strecke zu belassen, die Bahnsteigkante am heutigen westlichen Fern-/Regionalbahngleis der Lübecker Strecke wieder aufzubauen und auf der Ostseite für die Lübecker Strecke einen Seitenbahnsteig zu ergänzen.