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Am 11. Dezember 2022 tritt der neue Fahrplan in Kraft. Für die RB81 nach Bad Oldesloe, die in einigen Jahren durch die neue S-Bahn-Linie S4 abgelöst werden soll, bringt er einige Veränderungen mit sich: Neue Abfahrtszeiten, durchgehender Betrieb in Wochenendnächten, aber auch Ausfall aller Verstärkerzüge ab Mitte Januar, dafür 6- statt 5-Wagen-Züge. Um einen flexiblen Wechsel von der RB81 zur S4 zu ermöglichen, sobald die S-Bahn-Infrastruktur fertiggestellt ist, wird die S-Bahn Hamburg GmbH den Betrieb der RB81 übernehmen. Einstweilen werden weiterhin die bekannten Doppelstockwagen der DB Regio SH eingesetzt.

Neue Abfahrtszeiten

Mit dem Fahrplanwechsel ändern sich wieder einmal die Abfahrtszeiten der RB81, wenn auch nur geringfügig. In Rahlstedt starten die Züge Richtung Hauptbahnhof nun immer zu den Minuten 2 und 32. Ab Hauptbahnhof geht es weiterhin jeweils zu den Minuten 11 und 41 los. Neu ist, dass mit den Verstärkerzügen in der Hauptverkehrszeit zukünftig ein starrer 15-Minuten-Takt angeboten wird. Bislang fuhren die Verstärkerzüge immer zu sehr unterschiedlichen Zeiten, die Abfahrtszeiten waren kaum zu merken. Nun fahren die Verstärkerzüge ab Rahlstedt jeweils zu den Minuten 17 und 47 und ab Hauptbahnhof jeweils zu den Minuten 26 und 56. Neu ist auch, dass der letzte morgendliche Verstärkerzug ab Rahlstedt Richtung Hauptbahnhof bereits um 8:17 Uhr fährt.

Stündliche Verbindungen in Wochenendnächten

Neu ist auch, dass die RB81 ab dem Fahrplanwechsel in Wochenendnächten durchfährt, und zwar stündlich zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Bad Oldesloe. Abfahrt in Hamburg jeweils zur Minute 41. Bislang fuhr der letzte Zug der Linie RB81 um 0:55 Uhr ab Hauptbahnhof und für Nachschwärmer gab es in Wochenendnächsten eine zusätzliche Fahrt um 2:55 Uhr ab Hauptbahnhof. Mit dem Fahrplanwechsel gibt es von 0:41 Uhr bis 5:41 Uhr stündliche Abfahrten ab Hauptbahnhof in Wochenendnächten. “Der durchgehende Betrieb in Wochenendnächten ist für Nachtschwärmer aus Rahlstedt eine deutliche Verbesserung. Die S4 soll später in Wochenendnächten sogar im 20-Minuten-Takt durchfahren, so wie es bei den übrigen Schnellbahnlinien auf Hamburger Stadtgebiet bereits seit Jahren der Fall ist”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter

Sonntags mehr Verbindungen nach Bargteheide

Von Rahlstedt aus gibt es außerdem mehr Verbindungen nach Bargteheide und zurück. Die sonntags nur von und bis Ahrensburg verkehrenden Züge werden bis Bargteheide (rück)verlängert.

Ab Mitte Januar Baufahrplan, Verstärkerzüge fallen aus

Doch bereits ab dem 16. Januar 2023 fallen planmäßig alle Verstärkerzüge aus – wohl für mehrere Jahre. Grund dafür sind vor allem Bauarbeiten an der Berlinertordammbrücke, die durch einen Neubau ersetzt wird. Als Ersatz sollen die RB81-Züge zukünftig mit sechs statt fünf Wagen unterwegs sein, eine Kapazitätssteigerung um 20 Prozent. Außerdem soll montags bis freitags morgens und nachmittags jeweils ein Zug der Linie RE8X in Rahlstedt halten, und zwar um 7:51 Uhr (Ankunft Hauptbahnhof um 8:03 Uhr) und zurück um 17:18 Uhr ab Hauptbahnhof (Ankunft Rahlstedt um 17:31 Uhr). Diese beiden Züge ermöglichen jeweils auch eine umsteigefreie Verbindung zwischen Rahlstedt und Lübeck. Laut einem aktuellen Hinweis in der Fahrplanauskunft der Bahn werden die beiden Züge der Linie RE8X jedoch zunächst wegen Bauarbeiten auch ausfallen müssen, möglicherweise können sie erst im Sommer starten.

Auch die Bauarbeiten für die neue S-Bahn-Linie S4 werden immer wieder Einschränkungen im Betrieb der RB81 erfordern. Dazu zählen einseitige und Totalsperrungen auf Teilabschnitten, nachts und/oder am Wochenende, die jeweils Schienenersatzverkehr nach sich ziehen. “Grundsätzlich werden die S4-Bauarbeiten so gestaltet, dass der Betrieb der RB81 so weit es geht aufrechterhalten wird. Dennoch ist gelegentlicher Schienenersatzverkehr unvermeidlich. Dafür erhalten wir am Ende eine S-Bahn auf eigenen Gleisen, die Rahlstedt mit der Hamburger City den ganzen Tag über im 10-Minuten-Takt verbinden wird”, sagt Buschhüter, der überzeugt davon ist, dass sich die vorübergehenden Einschränkungen am Ende auszahlen werden. Stets aktuelle Meldungen zum S4-Baugeschehen gibt es hier: https://www.s-bahn-4.de/aktuelle-meldungen

Wird der Betrieb der RB81 besser?

Die Betriebsqualität der RB81 lässt seit mehreren Wochen mehr als sonst ohnehin schon zu wünschen übrig. “Es ist ein Trauerspiel”, meint Buschhüter. Die DB Regio SH klagt über Personalmangel aufgrund kurzfristiger Erkrankungen. Und die Züge, die fahren, haben nicht selten mit technischen Problemen zu kämpfen. Mitunter fällt fast jeder zweite Zug aus. Mit Personalausfällen haben allerdings auch andere hvv-Verkehrsunternehmen zu kämpfen, wobei die Auswirkungen dann häufig aber nicht so gravierend sind wie bei der RB81. “So blöd es ist, aber es empfiehlt sich, vor jeder Fahrt z.B. in der DB Navigator App zu prüfen, ob der gewünschte Zug fährt oder nicht, und ggf. auf Alternativen auszuweichen”, sagt Buschhüter, der zu den Zugausfällen in ständigem Kontakt mit der DB Regio SH in Kiel ist.

Ob das mit den angekündigten 6-Wagen-Zügen auch immer so klappen wird, wird sich erst zeigen, wenn es soweit ist. Denn schon heute schafft es die DB Regio SH häufig nicht, überhaupt die bestellten 5-Wagen-Züge einzusetzen.

S-Bahn Hamburg übernimmt RB81-Verkehrsvertrag

Beginnend mit dem Fahrplanwechsel übernimmt die S-Bahn Hamburg GmbH den Betrieb der RB81. Bis dort allerdings S-Bahn-Fahrzeuge zum Einsatz kommen können, wird die DB Regio SH, die auch bislang den Betrieb führt, als Subunternehmerin für die S-Bahn Hamburg GmbH tätig sein und weiterhin die bekannten Doppelstockwagen einsetzen. Dieses Konstrukt ermöglich später einen flexiblen Übergang von der RB81 zur S4, sobald die S-Bahn-Infrastruktur fertiggestellt ist.

Auf Seiten der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, die den Betrieb der RB81 als so genannte Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr bestellen, wechselt mit dem neuen Verkehrsvertrag auch die Federführung nach Hamburg. “Unter der bisherigen Federführung Schleswig-Holsteins bekam die RB81, die zwischen Hamburg und Ahrensburg eher S-Bahn-ähnliche Funktionen übernimmt, nie die ihr gebührende Aufmerksamkeit. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies nun ändert und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sich mehr als bisher um die RB81 kümmert und Schlechtleistungen seitens der Bahn deutlich entgegen tritt”, sagt Buschhüter.