Seit Ende Mai letzten Jahres wird das Parkhaus Rahlstedt in der Mecklenburger Straße 5 aufwändig generalsaniert. Die gewünschten Ziele der Sanierung sind bereits heute deutlich sichtbar. Leider werden die Bauarbeiten noch eine Weile andauern, erfuhr der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter auf Nachfrage von der städtischen Sprinkenhof GmbH. Die Fertigstellung wird sich auf das zweite Quartal 2024 verschieben.
Das Parkhaus liegt zentral im Rahlstedter Ortskern und ist von großer Bedeutung für die dortigen Geschäfte, Arztpraxen und Dienstleistungsbetriebe. Mit seinen über 400 Stellplätzen verteilt auf sechs Parkdecks bietet das Parkhaus wichtigen Parkraum im Zentrum von Hamburgs größten Stadtteil Rahlstedt.
Altersbedingt ist das Bauwerk in die Jahre gekommen und wird deshalb einer umfassenden Sanierung unterzogen und für die kommenden Jahre zukunftsfähig gemacht. Hierzu gehört die umfassende Stahlbetoninstandsetzung, brandschutztechnische Sanierung sowie Verbesserung der Energieeffizienz. Dafür wird die komplette Gebäudetechnik und Elektrik erneuert, um modernen Standards zu entsprechen. Insbesondere die Beleuchtung wird vollständig ausgetauscht um ein energieeffizientes und ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept zu realisieren, das für mehr Verkehrssicherheit und ein freundlicheres Erscheinungsbild sorgen soll. Das besonders kundenfreundliche Antlitz wird durch ein modernes Farb-, Markierungs- sowie Beschilderungskonzept abgerundet und stellt künftig eine optimale Orientierung im Parkhaus sicher. Ein gesonderter Bereich mit Ladestationen für E-Fahrzeuge ist ebenfalls vorgesehen.
Für die länger dauernden Sanierungsarbeiten nennt die Sprinkenhof GmbH mehrere Gründe: So musste auf dem Freideck der komplette Estrich ausgetauscht werden, nachdem er nach den erforderlichen Fräsarbeiten zum Auftrag der neuen Beschichtung keinen ausreichenden Verbund mit dem Untergrund mehr zeigte. Auch die Abflüsse mussten dort daraufhin ausgetauscht werden. Auch das Wetter vereitelte mehrmals den vorgesehenen Zeitplan: Im Bauabschnitt 2 kam es zu Verzögerungen durch kalte Wetterperioden mit Temperaturen weit unter 5 °C. Mit dem Bauabschnitt 3 wiederum konnte wegen der ausgeprägten Regenperiode im Juli und August 2023 erst verspätet begonnen werden. Unglücklicherweise wurde auch noch Asbest gefunden, was zu einem erhöhten Aufwand bei den Abbrucharbeiten führte. Hinzu kam außerdem ein zusätzlicher Bauabschnitt im Einfahrtsbereich, zur einfacheren Verkehrsführung und um Rückstaus in der Mecklenburger Straße zu reduzieren. Denn während der andauernden Sanierung ist das Parkhaus mit einer reduzierten Kapazität von rund 50% auch weiterhin erreichbar und nutzbar.
„Die Sanierung des Parkhauses Mecklenburger Straße macht gute Fortschritte. Die Verzögerung bei der Fertigstellung ist zwar ärgerlich, aber wohl nicht vermeidbar, wenn Unvorhergesehenes und ungünstige Wetterbedingungen dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung machen. Dafür werden wir am Ende ein rundum erneuertes Parkhaus haben, das allen modernen Ansprüchen genügt. Das Parkhaus wird dann auch über sechs bis neun E-Ladestationen für Autos und Einstellplätze für Fahrräder mitsamt Ladestation für E-Bike-Akkus verfügen und damit auch in dieser Hinsicht fit gemacht für die Zukunft“, sagt Buschhüter.
Ursprünglich sollten die Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis Dezember 2023 abgeschlossen sein. Gerechnet wird mit Kosten von rund 6,4 Millionen Euro.
Das Parkhaus Mecklenburger Straße im Ortskern Rahlstedt wurde im Rahmen des Konjunktursonderprogramms „Stadtsanierung 1975“ in Stahlbetonweise errichtet und wird von der städtischen Sprinkenhof GmbH betrieben. Es ist montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr geöffnet.
Mehr Informationen zum Parkhaus Mecklenburger Straße: https://www.sprinkenhof.de/asset-management/parkhaeuser/parkhaus-rahlstedt
Schriftliche Kleine Anfrage „Parkhaus Mecklenburger Straße“ und Antwort des Senats vom 5. April 2022 (Drucksache 22/7764): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/79393/parkhaus_mecklenburger_strasse.pdf
Hallo Herr Buschhueter,
nach der Visualisierung auf dem Foto wird das Parkhaus nach der Generalsanierung genauso aussehen wie vorher…über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Vielleicht war der euro 6.4m dafür zu knapp.
Was ist aber der Grund, dass nach der Sanierung, die ja das Parkhaus „zukunftsfähig“ machen soll, nur 6-9 E-Ladestationen eingeplant sind? Von 400 Parkplaetzen. Das sind gerade 1.5-2%.
In der EU dürfen nach heutigem Stand nach 2035 – also in 11 Jahren – keine neuen Autos mehr mit Verbrennermotor verkauft werden. Es wird natuerlich Jahre dauern, bis der Bestand komplett erneuert ist, aber trotzdem.
Was hat sich die städtische Sprinkenhof GmbH bei ihrem Beitrag zur Mobilitätswende dabei gedacht?
Mit lieben Gruessen
Man wird zukünftig wohl nicht an jedem verfügbaren öffentlichen Stellplatz auch eine Ladesäule aufstellen können und müssen. Wer über einen Garagenstellplatz verfügt oder sein Auto auf dem eigenen Grundstück parken kann, für den wird das Laden zu Hause die naheliegendere Lösung sein, ähnlich am Arbeitsplatz. Zumal wir ja in Zukunft auch mit weniger privaten Autos auskommen wollen, ohne uns in unserer Mobilität einschränken zu müssen (Stichwort Carsharing, Hamburg-Takt usw.). Aber ein paar mehr Ladesäulen müssten es auch im Parkhaus absehbar sicherlich noch werden. Am Ende wird auch das erst einmal eine Frage des Geldes gewesen sein. Ich gehe aber davon aus, dass das Parkhaus mit Blick auf die Anzahl der E-Ladesäulen upgradefähig sein wird und mit zunehmendem Bedarf in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weitere Ladesäulen nachgerüstet werden können.