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Die Überlegungen für den Neubau für die Freiwillige Feuerwehr (FF) Rahlstedt und die Rettungswache Rahlstedt in der Brockdorffstraße 22 schreiten voran. Und es kommt noch besser: Anders als zunächst angedacht, sollen die zusätzlichen Rettungswagen für Rahlstedt nun an einem alternativen Standort untergebracht werden. Dies erfuhren die Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ekkehard Wysocki und Ole Thorben Buschhüter durch eine weitere Kleine Anfrage an den Senat.

Anders als zunächst angedacht und in einer Machbarkeitsstudie untersucht, werden die Pläne für zwei Gebäude auf dem Grundstück in der Brockdorffstraße 22 wohl so nicht weiterverfolgt. Der gültige Bebauungsplan Rahlstedt 91 sieht für das Grundstück in der Brockdorffstraße zwar ein Feuerwehrhaus vor, aber nur in einem straßenparallelen Baukörper. Eine rückwärtige Bebauung mit einem zweiten Gebäude befände sich außerhalb des im Bebauungsplan vorgesehenen Baufeldes. Zwar sind die Prüfungen des Bezirksamts Wandsbek noch nicht abgeschlossen, doch zeichnet sich ab, dass ein zweites Gebäude im hinteren Bereich nicht genehmigungsfähig wäre.

Geprüft werde deshalb nun, ob sich das nach dem aktuellen Stand der Technik zu planende Gebäude an der bisherigen Form des bestehenden Gebäudes orientiert. Das neue Gebäude soll dann wieder beide Nutzungen, das Feuerwehrhaus für die FF Rahlstedt mit ihren Fahrzeugen sowie den Standort der bisherigen Rettungswache mit einem Stellplatz, wie im Bestand aufnehmen.

Nach der vorherigen Planung waren für die Rettungswache drei Rettungswagen-Stellplätze in der Brockdorffstraße 22 vorgesehen. Wenn dort aber weiterhin nur ein Rettungswagen untergebracht werden kann, ist ein weiterer Standort für Rettungswagen in Rahlstedt nötig. Die Feuerwehr hat daher Kontakt mit dem Bezirksamt Wandsbek über den Bedarf eines Gesprächs zur Entwicklung von Alternativen für einen weiteren Rettungswagen-Standort aufgenommen, so der Senat in seiner Antwort.

„Das Feuerwehrhaus in der Brockdorffstraße 22 entspricht nicht mehr den Unfallverhütungsvorschriften der Feuerwehr und darf nur noch eingeschränkt genutzt werden. Damit dies kein Dauerzustand wird, sollen ein neues Feuerwehr-Gerätehaus und eine neue Rettungswache gebaut werden, die allen heutigen technischen Vorschriften entsprechen“, so Ekkehard Wysocki, der auch Vorsitzender des Innenausschusses der Bürgerschaft ist.

Wann kann mit dem Bau begonnen werden?

Wie schnell mit dem Neubau begonnen wird, hängt vor allem davon ab, ob und wie bald eine Baugenehmigung dafür erteilt werden kann. Die beiden SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Wysocki und Buschhüter fordern, dass die Genehmigungsfähigkeit der Variante mit nur einem Gebäude wie im Bestand jetzt zügig durch eine Bauvoranfrage geprüft wird und bei vorliegendem positivem Bauvorbescheid im Anschluss zügig mit der Entwurfsplanung, mit dem Ziel Baugenehmigung, begonnen wird. Wenn gebaut wird, wie im Bebauungsplan vorgesehen, kann der Genehmigungsfähigkeit eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

„Für den zusätzlichen Standort für weitere Rettungswagen in Rahlstedt müssen die nächsten Schritte jetzt zielstrebig angegangen werden“, fordert Buschhüter. Aus seiner Sicht könnte ein zweiter Standort unter einsatztaktischen Aspekten sogar von Vorteil sein.

Welche Anforderungen muss das neue Feuerwehrhaus erfüllen?

Das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr wird mit 2 Stellplätzen für 2 Großfahrzeuge sowie den für den Betrieb einer Freiwilligen Feuerwehr erforderlichen Räumen ausgelegt. Die Planungen für das neue Gebäude werden dem Stand der Technik nach DIN 14092 und DIN 13049 entsprechen. In der noch ausstehende Planung werden auch die besonderen Bedarfe der FF Rahlstedt berücksichtigt.

Zu berücksichtigen sind außerdem die Vorgaben der Gesetzlichen Unfallversicherung für “Sicherheitsgerechtes Planen, Gestalten und Betreiben” von Feuerwehrhäusern (DGUV Info 205-008) und das Musterraumprogramm der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg. Dieses befindet sich zurzeit in Überarbeitung, um es den aktuellen Vorschriften, technischen Entwicklungen und den Erfahrungen aus vorangegangenen Neubauten anzupassen. Der Neubau am Standort Brockdorffstraße 22 wird damit den allerneuesten technischen Standards entsprechen.

Das neue Gebäude wird über eine konsequente Schwarz-Weiß-Trennung verfügen und gendergerecht ausgeführt sein. Was ist Schwarz-Weiß-Trennung und wofür ist sie gut? Mehr darüber finden Sie in einem Artikel im Feuerwehrmagazin: https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/schwarz-weiss-trennung-in-feuerwehrhaeusern-53538

Der Nachbarschaft soll die Planung für die Neugestaltung des Feuerwehrstandortes noch im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt werden.

Sanierungsprogramm für Hamburger Feuerwehrhäuser

Die Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg tragen einen erheblichen Anteil zur Sicherheit in unserer Stadt bei. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Unterstützung der Berufsfeuerwehr bei der Brandbekämpfung, der Rettungsdienst im Bereich der Erstversorgung, die Wasserrettung und die technische Hilfeleistung. Viele Feuerwehrhäuser hamburgweit entsprechen nicht mehr den aktuellen Unfallverhütungsvorschriften. Nach dem Regierungswechsel 2011 wurde daher ein Sanierungs- und Neubauprogramm für die Häuser der Freiwilligen Feuerwehren aufgelegt. Mit dem Beschluss über den Haushaltsplan für die Jahre 2019 und 2020 wurden auf Initiative der rot-grünen Rathauskoalition weitere 5 Millionen Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 bereitgestellt, um eben diese Sanierungsoffensive auf hohem Niveau fortsetzen zu können.

Im Stadtteil Rahlstedt gibt es die vier Freiwilligen Feuerwehren Meiendorf, Oldenfelde, Oldenfelde-Siedlung und Rahlstedt. „Sie sind aus dem sozialen Gefüge unseres Stadtteils nicht wegzudenken, daher benötigen sie auch ein modernes und sicheres Arbeitsumfeld. Die Hamburgische Bürgerschaft unterstützt deshalb das Sanierungs- und Neubauprogramm für die Häuser der Freiwilligen Feuerwehren mit zusätzlichen Mitteln in Millionenhöhe. Nach der FF Oldenfelde-Siedlung wird als nächste nun die FF Rahlstedt ein modernes Feuerwehrhaus erhalten – diesmal in Kombination mit einer Rettungswache der Berufsfeuerwehr. Eine gute Entscheidung für die Sicherheit in Rahlstedt“, sagen Wysocki und Buschhüter. 

Warum muss überhaupt neu gebaut werden?

Am Standort Brockdorffstraße 22 befinden sich unter einem gemeinsamen Dach das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Rahlstedt und die Rettungswache Rahlstedt. Die Räumlichkeiten der FF entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein funktionsgerechtes Feuerwehrhaus. Zudem können Standardfahrzeuge der neuen Generation in den Remisen nicht untergebracht werden. Ähnliches gilt für die Räumlichkeiten der Rettungswache Rahlstedt. Eine Analyse der baulichen Gegebenheiten der Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehren durch eine mit Vertretern der Freiwilligen Feuerwehren, der strategischen Gebäudeplanung der Feuerwehr und der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse (HFUK) besetzten Arbeitsgruppe hatte ergeben, dass unter anderem das Feuerwehrhaus der FF Rahlstedt nicht den Unfallverhütungsvorschriften entspricht.

Weitere Informationen

Schriftliche Kleine Anfrage “Freiwillige Feuerwehr Rahlstedt (III)” und Antwort des Senats vom 26. Juli 2019 (Drucksache 21/17830): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/67435/freiwillige_feuerwehr_rahlstedt_iii.pdf

Schriftliche Kleine Anfrage “Freiwillige Feuerwehr Rahlstedt (II)” und Antwort des Senats vom 2. Juli 2019 (Drucksache 21/17623): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/67217/freiwillige_feuerwehr_rahlstedt_ii.pdf

Schriftliche Kleine Anfrage “Freiwillige Feuerwehr Rahlstedt” und Antwort des Senats vom 8. August 2017 (Drucksache 21/9976): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/58799/freiwillige_feuerwehr_rahlstedt.pdf