Das Umfeld der zukünftigen S4-Haltestelle Pulverhof auf der Grenze zwischen Rahlstedt und Tonndorf soll in den nächsten Jahren städtebaulich neu entwickelt werden. Der Senat hat hierzu im Januar 2020 eine Vorkaufsrechtsverordnung erlassen, die auch weitere Gebiete im Bereich Tonndorf/Rahlstedt (Stein-Hardenberg-Straße/Am Pulverhof/Tonndorfer Weg) umfasst. Mit dem Vorkaufsrecht soll eine geordnete Stadtentwicklung ermöglicht und spekulativen Tendenzen entgegengewirkt werden.
“Im nordöstlichen Umfeld der zukünftigen S-Bahn-Station Pulverhof prägen Gebrauchtwagenhändler und Containerlager das Stadtbild. Das Gebiet schreit geradezu nach einer neuen, attraktiven städtebaulichen Entwicklung, die der zukünftigen Lagegunst aufgrund der neuen S-Bahn-Station Pulverhof gerecht wird. Gerade weiterer Wohnungsbau bietet sich aufgrund der Nähe zur S-Bahn an. Die Vorkaufsrechtsverordnung gibt der Stadt nun das Instrument an die Hand, um hier eine geordnete Stadtentwicklung zu ermöglichen und spekulativen Tendenzen entgegenzuwirken”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Städtebauliche Beschreibung des Quartiers Am Pulverhof
Das Quartier um die geplante S-Bahnstation Pulverhof befindet sich im Hamburger Osten auf der Grenze der beiden Stadtteile Rahlstedt und Tonndorf. Das städtebauliche Umfeld ist geprägt von den großen Infrastrukturachsen der Eisenbahnstrecke Hamburg-Lübeck sowie dem alten (Tonndorfer Hauptstraße/Tonndorfer Weg) und dem neuen Verlauf der früheren Bundesstraße 75 (Stein-Hardenberg-Straße), die ebenfalls nach Lübeck führt. Im Umfeld der Tonndorfer Hauptstraße befinden sich überwiegend Mehrfamilienzeilenbauten aus der Nachkriegszeit. Nördlich der Eisenbahnstrecke prägen Einzelhäuser das Stadtbild. Östlich der Straße Am Pulverhof ist Mischbebauung mit Gewerbebetrieben und Mehr- und Einfamilienhäusern stadtbildprägend. Der nördlich befindliche Tonndorfer Weg weist vor allem auf den Flächen in Richtung Eisenbahn gewerbliche Nutzungen mit Hallen und funktionalen Werksbauten auf. Am nördlichen Ende des Tonndorfer Weges wandelt sich die Nutzung hin zu Zeilen- und Mehrfamilienbauten.
Hintergrund Vorkaufsrechtsverordnung
Im Geltungsbereich einer Vorkaufsrechtsverordnung kann die Stadt ein Grundstück erwerben, um auf die städtebauliche Entwicklung einzuwirken und diese im Sinne der Stadt weiterzuentwickeln. Die Ausübung des Vorkaufsrechts ist möglich, wenn der Eigentümer einen Verkauf anstrebt und dadurch eine Gefährdung der städtischen Planung entsteht. Die Gefährdung liegt vor, wenn der Kaufinteressent auf dem Grundstück Vorhaben umsetzen möchte, die dem Stadtentwicklungskonzept in diesem Bereich widersprechen. Sofern der Kaufinteressent eine Nutzung des Grundstücks zusichert, die der städtebaulichen Planung entspricht, kann er die Ausübung des städtischen Vorkaufsrechts abwenden. Im Falle der Ausübung des städtischen Vorkaufsrechts zahlt die Stadt den zwischen dem Käufer und dem Kaufinteressenten vereinbarten Kaufpreis, sofern dieser nicht deutlich über dem Verkehrswert liegt.
Weitere Informationen
Verordnung über die Begründung eines Vorkaufsrechts in Wandsbek im Bereich Tonndorf „Stein-Hardenberg-Straße/Am Pulverhof/Tonndorfer Weg“ und im Bereich zwischen Brauhausstraße, S-Bahn und Güterbahntrasse vom 7. Januar 2020, Hamburgisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 3 vom 17. Januar 2020, Seite 45:
https://www.luewu.de/docs/gvbl/docs/2332.pdf
Pressemitteilung “Städtebauliche Weiterentwicklung / Erlass einer Vorkaufsrechtsverordnung in Wandsbek-Tonndorf” der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen vom 27. Januar 2020: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/13535270/2020-01-21-bsw-wohnraumfoerderung-ist-erfolgsmodell/
Am 19.2.2020 ist im HH-Abendblatt zulesen:Aus Sorge um die Gesundheit durch Elektrosmog durch Oberleitungen der Bahn ist in der Hafen City ein Bauvorhaben geändert.Der Abstand von 45 Metern ist zu gering.Gesundheitsbehörde,Umwelt-und Baubehörde waren sich einig.
Diese Sorge sollte auch den Bewohnern von Wandsbek,Tonndorf und Rahlstedt zuteil werden !!! Der Ausbau von.2 zusätzliche Gütergleisen geht bis zu 20 Metern an die Wohnungen heran
.Stoppen Sie diesen unsinnigen Plan!! Hamburg ist die einzige europäische Großstadt die hunderte Güterzüge durch ihre Wohngebiete fahren läßt.Alternativen entlang der A 1 wurden noch
nicht ausreichend geprüft.
Unsere Gesundheit ist genauso gefährdet wie die der künftigen Hafen
City Bewohner.
Bei der Planung der S4 ist u.a. die “Verordnung über elektromagnetische Felder” (26. BImSchV) zu beachten. Sie enthält Anforderungen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen und zur Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder bzw. zur Elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU).
Der Aspekt “Elektromagnetische Felder” (EMF) ist daher Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens. Für den hier relevanten Planfeststellungsabschnitt 2 (Luetkensallee – Landesgrenze) wurde mit Datum vom 1. Dezember 2016 ein EMF-Gutachten erstellt, das Bestandteil der Planfeststellungsunterlagen ist. In der Zusammenfassung (Seite 27) heißt es:
“Im Bereich des Planfeststellungsbereiches 2 liegen keine zu berücksichtigenden meldepflichtigen Anlagen im Frequenzbereich bis 10 MHz gemäß Auskunftsportal der deutschen Netzagentur. Der Auskunftsstand ist der 15.11.2016.
Die Forderungen der 26. BImSchV bezüglich niederfrequenter Felder werden eingehalten. Die Grenzwerte der 26. BImSchV werden deutlich unterschritten.
Bei der Untersuchung bezüglich des Minimierungsgebotes nach Verwaltungsvorschrift sind sowohl maßgebliche Minimierungsorte innerhalb des Bewertungsabstandes als auch maßgebliche Minimierungsorte im Einwirkbereich vorhanden. Diese sind nach Ortslagen zusammengefasst aufgelistet. Und einem „Bezugspunkt“ bzw. „repräsentativen Bezugspunkt“ zugeordnet. Für diese Punkte können die Minimierungsmaßnahmen in einer folgenden Untersuchung entsprechend der Verwaltungsvorschrift ermittelt und bewertet werden.
Die Ergebnisse der folgenden Prozessschritte gemäß 26. BImSchV VwVAbs.3.2.2 ff (Ermittlung der Minimierungsmaßnahmen, Maßnahmenbewertung und Festlegung der Minimierungsmaßnahmen) werden nach Festlegung der diesbezüglichen finanzierungstechnischen, oberleitungstechnischen und speisungstechnischen Rahmenbedingungen nachgeliefert.”
Nabend Herr Torben, nun wissen wir woher der Wind weht: sher wahrscheinlich aus DÄNEMARK…?? ist ja prima, dass Sie sich sooo um unser “regionales” Hamburger Verkehrsproblem Sorgen machen…
“Quatsch im Netz” – Ihre Meinung, dann gehören Sie ja in die Kategorie der Personen, die denken, dass sie MEINEN, das wir als Bürger und Initiative zu den “Dummen” gehören, die mal wieder nur “Quatsch im Netz” verbreiten… schade..
Zu Ihrer Info: Hoch angesehene Anwälte, Umweltschutzverbände, Techniker, Verkehrsplaner u.v.a. stehen auch auf unserer Seite, die durchaus auch vor Gericht in der Lage wären, Ihren “Quatsch” zu widerlegen….
Weiterhin werde ich als PRIVATPERSON immer weiter versuchen, speziell dänische Investoren in Hamburg zu VERBIETEN.. Warum? Sie betreiben in Dänemark schöne Monopoly Politik:
Ihr Ausländer (auch Deutsche) dürfen keinen Grund und Boden (offiziell!!) in Dänemark erwerben – aber Dänische Investoren toben sich – nicht nur in Hamburg – aus, und sorgen dafür das unsere Politiker nicht mal merken, welches “Spiel” sie im Deutschen Markt betreiben… also: lassen wir die Gerichte, Naturschutverbände und viele Andere entscheiden, ob wir NUR die S4 “alltagstauglich machen – und den Rest: einfach vergessen! Ahoi von einem “echten” Hamburger Kaufmann!
Großartiges Kommentar! Ich kann Luftlinie ca. 1km weg im 3. Stock Nachts jeden Güterwaggon zählen.
Auf der letzten Veranstaltung überwiegten ganz klar die Punkte gegen Ausbau Güterverkehr durch HH.
Liebe SPD Verantwortlichen – Ihr habt auf voller Gänze versagt und mehrheitlich gegen den normalen Bürger entschieden.
Während meiner Expat-Zeit in DK habe ich erschreckend viele Nachbarn & Kollegen mit Eigentum in HH kennengelernt. Klassische 1-3 Zi, nur fürs WE, Ferien oder teuer vermietet. SKAT unterstützt diese Investitionen nämlich.
Danke für Nichts
Mit freundlichen Grüßen
Frau M.
Guten Tag,
ja auch, aber die Gleise sie gebaut werden für S4 sind nur für die S Bahn, bitte vertauschen Sie nix und vor allen Tatsachen vertauschen, und Fakt ist die Güter Züge werden demnächst sehr leise, fragen Sie mal die Menschen wo nur noch noch die leisen Güter Züge fahren, die sagen man hört nix mehr, und wenn Sie die S4 Verhindern , den kommen die Güterzüge dennoch, nur halt keine S4 und über 40000 Menschen müssen darunter leiden !!
im Netz stehen viel Quatsch, besonderes die angebliche Probleme soser Bau an der A1, jeder nicht bezahlter Gutachter, den Gutachten immer so auslegt, sagt an der A1 wie die S4 Gegner denken geht nicht, dieses können Sie ganz einfach selbst Zuhause testen für etwa 200€ da fliegt jeder Zug raus aus der Kurve bei der Geschwigkeit die angeblich möglich wäre !
Hallo Herr “Torben”, (offensichtlich und ganz bestimmt nicht DER H.Buschhüter 🙂
ich weiss nicht wie l a n g e Sie sich mit diesem Thema beschäftigen…. offensichtlich fehlen Ihnen ganz wesentliche Fakten und Wahrheiten sowie attestierte Gutachten (von beiden Seiten) NIemand ist GEGEN die S4 bzw. den bestehenden NAHVERKEHR…. dieser Nahverkehr sollte laut erster Vorstellung aber verbessert werden – sowohl baulich aber auch organisatorisch (bessere Taktung etc)! GÜTERVERKEHR – runter von dem Nahverkehrsgleis – eben woanders!
Bedauerlich finde ich, dass Sie in Ihrem Kommentar völlig vergessen, dass viele Anwohner, auch ältere Menschen, die seit Jahrzehnten entlang der Strecke wohnen, bestimmt NICHT bereit sind, FREIWILLIG ihre Grundstücke für dieses 1,85 Mrd Projekt herzugeben. Für 6 Meter hohe Schallschutzwände (wenn sie denn kommen!??), für eine 4-spurige Nah- und Güterverkehr-Autobahn mitten durch ihren “ehemaligen” Garten und durch DEN größten Stadtteil Hamburgs.
Von den zigrausenden zu fällenden Bäumen ganz zu schweigen, oder gar die Führung durch ein international geschütztes g Gebiet führen soll! Es ist europäisches Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie – ALSO: mal schlau lesen .. falls noch nicht passiert
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Stellmoorer_Tunneltal
Es ist einfach traurig, das das es immer wieder versucht umwarheiten, wieso wurde in Oldenburg in Niedersachen grade genau das vor Gericht gescheitert, den mann konnte auch dort nachweisen das eine Umfahrungstrecke mehr schaden verursacht als die alle Strecke Auszubauen, und immer den bösen Güter Züge, von der EU Verordnung und dazu noch die Dänische und Schwedische Verödung wollen Sie alles nix von wiesen, fallt ist eins und die Daten habe ich Gesicht wollte die Lärmschutz Initiative Nie die S bahn, und auch Freunde der Eisenbahn, lieber am HBF umsteigen das ist ja so super, und bloss kein 10 Minuten Takt, leider hat die Instaive oft so gesagt , inzwischen sind die Unterlagen runter, aber Fakt ist es dreht sich gegen die S bahn, wenn Sie die 4 Gleise Verhindern den verhindern Sie die S bahn, und Lärmschutz, aber die Güterzüge werden sie dennoch haben, den an der A1 wird man nicht Bauen, weil jeder der sich mit Bahn Technik beschäftigt schüttelt den Kopf Wenn Sie Schafen sollten der Problem in Hamburg zu Lösen, den können wir die an der A1 bauen, und die anderen Fahrgäste halt auf dem RE Verzichten wollen, wieso hat den Ahrensburg sich gegen das A1 Konzept ausgepochen, die wollen nur die neuen Lärmschutz Wände, die nicht so Hoch sind
Guten Abend in die Runde,
entschuldigen Sie bitte, lieber Herr Buschhüter, das kann ich nicht so stehen lassen.
Die S4 würde ja dazu führen, dass weniger Güterzüge auf der Strecke verkehren können und sie würde damit auch die Bürger vor dem Güterzugwahnsinn schützen, der dann loßbräche, wenn die bestehenden Kapazitäten ausgebaut würden.
Die zwei geplanten neuen Gleise verlaufen doch südlich der Bestandsstrecke, daher werden auf ihnen niemals S4 Züge verkehren können. Die könnten ja nicht in das bestehende S-Bahn Netz eingefädelt werden. Es werden auf den geplanten neuen Gleisen die transeuropäischen Güterzüge ungebremst durchdonnern, am Küperstieg 15 Meter an den dich bewohnten Häuserzeilen entlang. Ich muss schon den Kopf schütteln, Sie kennen doch die Planungen. Aus Gütergleisen werden keine S4 Gleise, auch wenn sie euphemistisch suggerieren, die alten Gleise würden beim Bau nach Süden “verschwenkt” und damit sozusagen die alten gleise bleiben, was die Neubaugleise zu den S4-Gleisen machen würde. Es bleiben zwei neue Gütergleise, die Sie durch Hamburg schlagen wollen, das dampfzeitliche AEG vermeintlich im Rücken.
Es gibt nur einen Weg da raus: Zwei neue Güter- und Personengleise entlang der A1, so wie vom Verkehrsgutachter Vieregg bestens durchdacht und vorgeschlagen. Das geht sogar im Deutschlandtakt. Bitte hören Sie auf, sich gegen diese innovative und bürgerfreundliche Lösung zu sperren, und geben Sie den Gütern eine Strecke, dort wo sie hingehören: Ausserhalb der Wohngebiete. So machen das alle europäischen Städte von Format. Warum will Hamburg die unrühmliche Ausnahme werden? Dann kann Ihre S4 durch Wandsbek fahren, auf den zwei Bestandsgleisen und alle sind zufrieden. Je länger Sie sich sperren gegen diese pragmatische und intelligente Lösung, desto mehr verzögern Sie Ihr ureigenes, hausgemachtes Fiasko. Ich gebe zu, es ist schmerzlich zu erfahren, dass man in einem fortgeschrittenen Planungsstadium zur Kenntnis nehmen muss, dass eine offensichtlich bessere und bürgerfreundlichere Lösung im Planungsprozess übersehen, bzw. aus lauter politischer “Gewolltheit” nicht weiter verfolgt wurde. Es ist aber nie zu spät für Korrekturen. Seien Sie bitte Teil der Lösung und machen Sie den Schwenk. Andernfalls ist das Waterloo auf allen “Gleisen” programmiert. Daher mein dringender Rat: Lieber Herr Buschhüter, ich schätze Sie sehr als Experten aber manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken…Sie wissen schon.
Einen schönen Abend noch!
Die Hamburgische Bürgerschaft hat in ihrer Sitzung am 18. Dezember 2019 dem Bau der S4 in der seit vielen Jahren geplanten Form zugestimmt, einstimmig, ohne Enthaltungen. Die Drucksache, mit der der Senat die Zustimmung und die Freigabe der Haushaltsmittel beantragt hat, und der Bericht über die der Beschlussfassung vorausgegangenen Ausschussberatungen können hier heruntergeladen werden:
https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/68496/haushaltsplan_2019_2020_einzelplan_7_behoerde_fuer_wirtschaft_verkehr_und_innovation_nachbewilligung_nach_35_landeshaushaltsordnung_bau_der_s_bahn_lin.pdf
https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/68914/bericht_des_haushaltsausschusses_ueber_die_drucksache_21_18822_haushaltsplan_2019_2020_einzelplan_7_behoerde_fuer_wirtschaft_verkehr_und_innovation_na.pdf
Bei dem Projekt S4 geht es zuvorderst darum, die Nahverkehrsanbindung der Stadtteile und Ortschaften entlang der Strecke deutlich zu verbessern, mit zusätzlichen Haltestellen, einem dichten 10-Minuten-Takt bis Ahrensburg und der Durchbindung der S4-Züge über den Hauptbahnhof hinaus bis Altona.
Im Rahmen des laufenden S4-Planfeststellungsverfahrens wurde auch eine alternative Streckenführung für den Güter- und Fernverkehr entlang der A1 geprüft, aber verworfen. Ein Argument ist unter anderem, dass eine solche Neubaustrecke (von Billwerder nach Bad Oldesloe) doppelt so lang ist wie die für den Bau der S4 erforderliche Neubaustrecke von Hasselbrook bis Ahrensburg-Gartenholz. Die Eingriffe in die Natur und die Betroffenheiten wären demnach doppelt so umfangreich.
Was die Güterzüge angeht, so geht die Prognose gegenwärtig von 84 Güterzügen/Tag auf der Strecke Hamburg-Lübeck aus, nicht von bis zu 300, wie es eine Bürgerinitiative glauben zu machen versucht. Aktuell sind es etwa 36 Güterzüge/Tag. Güterzüge donnern auch nicht, durch den zunehmenden Einbau neuartiger Bremsen werden sie immer leiser. Aufgrund des Ausbaus der Strecke für die S4 entsteht zudem ein umfassender gesetzlicher Anspruch auf Lärmvorsorge, sowohl in Bezug auf die neuen S-Bahn-Gleise, als auch auf die vorhanden Fern- und Güterbahngleise, die insofern nicht getrennt betrachtet werden. Aufgrund der umfangreichen aktiven Schallschutzmaßnahmen (Lärmschutzwände, Maßnahmen am Gleis) wegen der strengeren Grenzwerte im Vergleich zur vor ein paar Jahren erfolgten Lärmsanierung der Strecke und wegen der zwischenzeitlich abgeschafften Privilegierung von Schienenlärm (der sog. Schienenbonus ist entfallen) wird es nach der Umsetzung der S4 (Ost) vergleichsweise leiser, da auch schon heute Güterverkehr auf der Strecke ohne umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen fährt.
Das Projekt S4 jetzt zu stoppen und noch einmal ganz anders an die Sache heranzugehen, ohne die Gewissheit, dass die dann betroffenen Anlieger sich nicht auch dagegen wenden (aus Barsbüttel kam gegen den A1-Vorschlag schon gleich Protest), würde den Güterverkehr nicht stoppen. Im Gegenteil: Auf der vorhandenen zweigleisigen Strecke Hamburg-Lübeck kann zwar kein S-Bahn-Betrieb im 10-Minuten-Takt stattfinden, für mehr Güterverkehr ist allerdings noch genügend Platz, so dass die vorhandene Strecke auch das prognostizierte Mehraufkommen an Güterzügen bewältigen könnte. Die Konsequenz wäre: Der Güterverkehr nimmt so oder so zu (alle fordern ja auch die Verlagerung von Güterverkehr von Lkws auf die Schiene), der Nahverkehr bleibt aber ungenügend wie er ist (wegen des Engpasses Hauptbahnhof) und deutlich besseren Lärmschutz als heute gibt es mangels Ausbau auch nicht. Ich halte das für die deutlich schlechtere Alternative. Ob dann überhaupt jemals eine andere Strecke entlang der A1 gebaut wird, ist völlig ungewiss. Im Raum Lüneburg, wo auch autobahnnahe Streckenführungen vorgeschlagen werden, als Alternative zum Ausbau der Bestandsstrecke, formieren sich Bürgerinitiativen auch dagegen.
Es ist auch nicht so, dass jeglicher Güterverkehr von und nach Skandinavien über „unsere“ Strecke rollen wird. Ausgebaut und elektrifiziert werden soll auch die Strecke Lübeck-Bad Kleinen, so dass Güterzüge aus und in Richtung Ost- und Süddeutschland auch die Route über Schwerin-Wittenberge-Berlin/Magdeburg usw. nehmen können und werden.
Nach all dem halte ich die seit Jahren verfolgte Lösung, die Bestandsstrecke im Abschnitt Hasselbrook – Ahrensburg-Gartenholz auszubauen, weiterhin für die Vorzugslösung. Der Ausbau der Bestandsstrecke zieht umfangreichen Lärmschutz nach sich, der den Anliegern der Strecke zugute kommen wird. Und er verbessert das Nahverkehrsangebot durch den 10-Minuten-S-Bahn-Takt und zusätzliche Haltestellen erheblich, und zwar absehbar und nicht irgendwann. Im laufenden Planfeststellungsverfahren werden die privaten und öffentlichen Interessen sorgsam gegeneinander abgewogen. Die Eingriffe in Natur und das Eigentum der Anlieger wird auf das absolut notwendige Maß begrenzt.
Letzteres führt dazu, dass nicht im gesamten Streckenverlauf einfach nur die S-Bahn-Gleise auf der Nordwest-Seite neben die vorhandene Strecke gelegt werden, sondern dass in einzelnen Abschnitten die Gleise für die Fern- und Güterzüge auf der Südost-Seite neu gebaut werden und die S-Bahn dann auf den bereits vorhandenen Gleisen fährt. Dieses Vorgehen dient aber gerade der Minimierung von Eingriffen, es gegen den Bau der S4 zu verwenden, halte ich für falsch. Fakt bleibt, dass für den Personen- und Güterverkehr seit 155 Jahren eine Strecke vorhanden ist, für einen eng getakteten S-Bahn-Verkehr eigene Gleise jedoch fehlen und mit dem Bau der S4 ergänzt werden sollen.
Geltungsbereich? Vorkaufsrechtverordnung? “Die Gefährdung liegt vor, wenn der Kaufinteressent auf dem Grundstück Vorhaben umsetzen möchte, die dem Stadtentwicklungskonzept in diesem Bereich widersprechen” etc. etc.
Hallo zusammen, wir Bürger wissen ja um was es hier schon geht. Wir können den Eigentümern von Privathäusern, MFHäusern, und Firmeninhabern nur raten, sich ggf. Rechtsbeistand zu besorgen…. wenn jemand sich also auf seinem Gelände z.B. für weiteren Wohnungsbau entscheidet – wird er damit sicherlich NICHT dem “gewünschten” Wohnungsbaukonzept widersprechen…
Denn wir alle wissen von den Plänen der Rot-Grünen Regierung: 4-spurige S4 – mitten durch Rahlstedt, Oldenfelde, Tunneltal etc. – und eben NICHT nur Nahverkehr – sondern zu einem großen Teil GÜTERFERNVERKEHR – falsche Behauptungen? Einfach mal online suchen…
Wie Herr Tschentscher neulich im Interview mit Frau Fegebank erwähnte:
“Augen auf an der Bahnsteigkante..”