Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Verkehrsminister Andreas Scheuer und Bahn-Chef Dr. Richard Lutz haben heute die Finanzierungsvereinbarung zur neuen S-Bahn-Linie S4 von Altona nach Bad Oldesloe (S4-Ost) unterschrieben. In Hamburg haben der Verkehrsausschuss und der Haushaltsausschuss bereits einstimmig dem Bau und dem Hamburger Anteil an der Finanzierung der S4-Ost zugestimmt. Die Bürgerschaft wird in ihrer Sitzung am 18. Dezember zustimmen.
Dazu Ole Thorben Buschhüter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses: “Heute ist ein großer Tag für Hamburg, für Schleswig-Holstein und vor allem für die rund 250.000 Bürgerinnen und Bürger, die von der neuen S-Bahn-Linie profitieren werden. Nach langen Verhandlungen wurde das Finanzierungsabkommen für den Bau der S4 von Altona nach Bad Oldesloe nun final besiegelt. Das Abkommen ist einer der letzten großen Meilensteine auf dem Weg zur S4-Ost, mit deren Bau Anfang 2020 begonnen werden soll, sobald der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Abschnitt vorliegt. Mich freut besonders, dass der Bund gegenüber der im November vorgestellten Finanzierungsaufteilung noch eine Schippe draufgelegt hat. Das ist eine gute Nachricht für Hamburg.
Damit bekennt sich der Bund in besonderer Weise zu diesem für den Norden und den Bahnknoten Hamburg so wichtigen Infrastrukturprojekt. Dafür gibt es viele gute Gründe: Die S4-Ost wird den Hamburger Hauptbahnhof entlasten. Und die geplante Taktverdichtung – 10-Minuten-Takt bis Ahrensburg und 20-Minuten-Takt bis Bargteheide – bedeutet eine enorme Erleichterung für die vielen tausend Pendlerinnen und Pendler an der Strecke. Bisher weniger gut angebundene Stadtteile wie Rahlstedt und Tonndorf bekommen ihren lang ersehnten Schnellbahnanschluss. Damit gewinnt der ÖPNV weiter an Attraktivität und motiviert zum Umstieg vom Auto auf die Bahn. Prognostiziert wird nahezu eine Verdreifachung der Fahrgastzahlen im Vergleich zur heutigen Regionalbahn RB81.”
Foto: Büro Aydan Özoguz, MdB
Hintergrund
Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Um viele Bereiche im Osten der Stadt und das nordöstliche Umland besser anzubinden, soll die S4 gebaut werden – für zuverlässigere Verbindungen, weniger Umstiege und mehr Komfort. Und nicht zuletzt als wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende in unserer Stadt, bei der Bahnen und Busse im Sinne des Klimaschutzes eine größere Rolle spielen werden. Auch der Hamburger Hauptbahnhof als bisheriges „Nadelöhr“ wird entlastet und der S-Bahnverkehr in die Innenstadt noch weiter verstärkt. Das Projekt S4 beinhaltet den Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Hasselbrook bis Ahrensburg und den Bau einer eingleisigen S-Bahn-Strecke von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz. Zwischen Hamburg-Altona und Hasselbrook soll sie die bereits vorhandenen S-Bahn-Gleise (S1/S11) mitnutzen, zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe die Fernbahngleise. Die S4 wird dann zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt. Für die S4 sollen zudem zusätzliche Haltestellen errichtet werden, in Hamburg sind das Wandsbek Rathaus, Bovestraße, Holstenhofweg und Pulverhof. Die RB81 wird durch die S4 ersetzt. So ergibt sich eine bessere Ausnutzung der beschränkten Kapazitäten des Hamburger Hauptbahnhofs, dessen Fern- und Regionalbahnteil überlastet ist, während die S-Bahn-Gleise noch zwei weitere Linien, eine davon die S4, aufnehmen können. 2020 soll mit dem Bau begonnen werden, 2025 eine Teilinbetriebnahme bis Rahlstedt erfolgen. Ende 2027 soll das Gesamtprojekt bis Bad Oldesloe fertiggestellt sein.
Das Projekt S4 erklärt in 100 Sekunden
Die Deutsche Bahn stellt auf ihrer Website www.s-bahn-4.de weitere umfangreiche Informationen zum Projekt S4 zur Verfügung. Außerdem kann dort ein Newsletter abonniert werden, so dass man keine Neuigkeiten mehr verpasst: https://www.s-bahn-4.de/de/news-service/newsletter.html. Tipp: In einem Film wird das Projekt S4 und sein Nutzen für Hamburg und Schleswig-Holstein in 100 Sekunden anschaulich erklärt. Anklicken und anschauen:
Herr Buschhüter ich bedanke mich für ihre Arbeit und freue mich, dass Jenfeld, Tonndorf und Rahlstedt nun besser im ÖPNV angebunden sind. Die Regionalbahn ist an sich nicht schlecht und in rund 20 min von Rahlstedt in die Innenstadt ist beeindruckend leider verzichte ich und auch andere darauf da ja die Regionalbahn leider oft verspätungen hat und daher nicht zuverlässig ist. Eine frage hätte ich noch gibt es momentan pläne ob die U4 bis Jenfeld ausgeweitet wird oder bleibt sie für die nächsten jahre erst bis zur Danneralle bleibt.
Vielen Dank für Ihr Lob und die Zustimmung zum Bau der S4 nach Tonndorf, Rahlstedt und weiter bis Bad Oldesloe. Die S4 wird die unzuverlässige RB81 ablösen und durch ihre zusätzlichen Haltestellen auch zu einer verbesserten Anbindung von Jenfeld beitragen. Konkrete Pläne für eine Verlängerung der U4 nach Jenfeld gibt es (noch) nicht. Die aktuell geplante U4-Verlängerung auf die Horner Geest mit der (vorläufigen) Endhaltestelle Dannerallee ist allerdings so angelegt, dass die Strecke perspektivisch in weiteren Ausbauschritten in Richtung Osten (Jenfeld) verlängert werden könnte.
Erstmal vielen Dank, ich finde es traurig das es immer noch Menschen gibt die nicht auf den falschen Kenntnis Stand die Leute Angst machen, es werden die 120 Güterzüge nicht erreicht werden, da weiterhin auch Züge über Flensburg fahren werden, zu zeit gehen die großen Güterzug Betreiber und Verlierer von Hostess 46 Tägliche Züge aus.Also 23 Pro Richtung, und die Güterzüge werden immer leiser, da andere garnicht mehr nach Skandinavischen Länder dürfen, aber lieber erstmal Panik machen und alles Verherhinern wollen, und vor allen es wird immer wieder vergeßen es fuhren schonmal Güterzüge nach Dänemark vorbei. Armes Deutschland
Die aktuelle Prognose für den Schienengüterverkehr (pro Tag, beide Richtungen summiert, vorgestellt im Verkehrsausschuss am 5. November 2019) sieht folgendermaßen aus (Drs. 21/19189):
30 Güterzüge in/aus Richtung Lübecker Häfen, im Umfang etwa wie bisher
68 Güterzüge in/aus Richtung Fehmarbelt
Von diesen 98 Zügen nutzen 84 die Strecke Lübeck – Hamburg, der Rest die Strecke Lübeck – Bad Kleinen.
Lieber Herr Buschhüter,
Ihr Baby!
Lang, kostbar und gut für alle.
Chapeau!
Danke schön!
Vielen Dank für den persönlichen Einsatz für diese Strecke über viele Jahre und meinen Glückwunsch für diesen Erfolg auch gegen einige Widersacher!
Allein schon die Aussage dies würde den Hauptbahnhof entlasten ist eine falsche Annahme und wird so verkaufte… WArum wohl… um von den negativen Auswirkungen der an der Strecke wohnenden abzulenken
Verschwörungstheorie…
Hallo Herr Kolle, es gibt wenige die die S4 ablehnen – aber viele, die verhindern wollen, dass mit neuen Gleisen der Güterverkehr durch unsere Wohngebiete stark ansteigt : Bis 120 Züge pro Tag und Nacht !!
1. Die aktuelle Prognose geht von 84 Güterzügen/Tag aus, nicht 120.
2. Der prognostizierte Zuwachs im Güterverkehr steht in keinem kausalen Zusammenhang zum Bau neuer Gleise für die S4. Die Prognose gilt auch für den Fall, dass die S4 nicht gebaut wird. Mehr Güterzüge können auch auf der vorhandenen Strecke abgewickelt werden, sie umfahren ja den Engpass Hauptbahnhof. Besseren Lärmschutz gibt es dann aber nicht, die Verbesserungen im Nahverkehr ebenfalls nicht.
Danke schön!