Der Regionalausschuss Rahlstedt hat in seiner letzten Sitzung erneut beschlossen, dass die Wolliner Straße zwischen Oldenfelder Straße und Bargteheider Straße zur Tempo-30-Zone werden soll. Mit bloßen Schildern ist es dabei allerdings nicht getan, sondern Tempo-30-Zonen soll man es auch ansehen, dass hier langsam gefahren werden soll. Dies kann zum Beispiel durch wechselseitiges Parken erreicht werden. Das Vorhaben soll in das Arbeitsprogramm 2024 des Bezirksamts aufgenommen werden.
Seinen Beschluss begründet der Regionalausschuss wie folgt:
“Im Jahre 2011 hat die für die Konzeption von Tempo-30-Zonen zuständige damalige Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation eine Liste mit 91 Straßen veröffentlicht, die sie konkret für die Einrichtung von Tempo-30-Zonen empfiehlt (siehe https://www.hamburg.de/bvm/30-zonen/). Die Umsetzung dieser Liste liegt in der Verantwortung der Bezirke.
Die Liste enthält als Vorschlag für eine Tempo-30-Zone den Abschnitt der Wolliner Straße zwischen Oldenfelder Straße und Bargteheider Straße. Bislang war davon ausgegangen worden, dass im Zusammenhang mit der Einrichtung der Tempo-30-Zone die Sackgasse Wolliner Straße 18-22a mit einer Gehwegüberfahrt angebunden werden muss, um insbesondere den in Richtung Bargteheider Straße verkehrenden Bussen der Linien 168 und 368 an dieser Stelle weiterhin Vorfahrt einzuräumen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 gibt es in diesem Abschnitt der Wolliner Straße jedoch keinen regelmäßigen Linienbusverkehr mehr; die Linien 168 und 368 fahren seitdem einen anderen Weg. Die Wolliner Straße wird in diesem Abschnitt nur sporadisch von Bussen des RB81-SEV und Leerfahrten befahren. Es ist daher zu prüfen, ob der Umbau der Einmündung zu einer Gehwegüberfahrt überhaupt noch erforderlich ist.
Regionalausschuss Rahlstedt und Bezirksversammlung Wandsbek hatten hierzu bereits im Jahre 2020 Beschlüsse gefasst (Drs. 21-1572.1). In der Sache ist seitdem trotzdem nichts passiert. Zwar wurde der Beschluss in den Maßnahmenspeicher des Arbeitsprogramms MR 2022/23 (Drs. 21-2029), aber bislang noch nicht in das eigentliche Arbeitsprogramm aufgenommen. Mit diesem erneuten Beschluss soll endlich Bewegung in die längst überfällige Sache kommen.”
Der dem Beschluss des Regionalausschusses zugrunde liegende Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen kann hier heruntergeladen werden: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1019694
Nach meiner Erfahrung in Tempo 30 – Strecken oder -Zonen ist es richtig, zur Verkehrsberuhigung wechselseitiges Parken einzuführen. Ohne Verkehrshindernisse ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Autoverkehr dann doch mit überhöhter Geschwindigkeit durchfährt. Zeigt die Erfahrung in anderen Straßen mit bzw. ohne Verkehrsberuhigung.
Vielen Dank für den Beitrag. Das ist auch die Erfahrung der Polizei. Sie schreibt zu Tempo-30-Zonen: “Um das angestrebte niedrige Geschwindigkeitsniveau auf Dauer zu erzielen, reicht häufig die Aufstellung von Schildern nicht aus. Wesentliche Kriterien für die Akzeptanz dieser Regelung sind die Gebietsgröße, das Straßenumfeld, die Gleichartigkeit der Straßen, Einengung der Fahrbahn durch Markierung von Längs- Senkrecht- oder Schrägparkständen oder Sperrflächen am Fahrbahnrand und ggf. bauliche Änderungen.”
Interessant, dass hier wichtig ist, dass man es der 30-Zone auch ansieht, dass sie eine ist. In der Stargarder Straße ist das seit Jahren egal. Vom Miniatur-Tempo-30-Schild, bis zur breiten neuen Asphaltdecke, ohne verkehrsberuhigende bauliche Änderungen (bepflanzte gegenüberliegende Poller zB, oder ihre erwähnten Markierungen)
ist alles für Raser getan. Und hier fährt kein HVV! Dafür wohnen hier viele Kinder, die man nicht mal allein zum Nachbarn schicken kann, weil ein LKW nach dem nächsten mit überhöhter Geschwindigkeit vorbei rast.
Nein, das ist auch in der Stargarder Straße nicht egal. Hier gilt – wie in jeder Tempo-30-Zone – rechts vor links, was den Verkehr abbremst, und wechselseitig geparkt wird hier auch, ohne dass es hierfür bereits Markierungen gibt. Allerdings führt ihre Lage im Netz, als Verbindung zwischen Bekassinenau und Berner Heerweg, dazu, dass das Verkehrsaufkommen hier höher ist als in anderen Tempo-30-Zonen. Damit müssen wir uns arrangieren. Die Polizei hat zur Stargarder Straße im vergangenen Jahr Stellung genommen: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1017062. Danach liegt die durchschnittliche Geschwindigkeit auf einem, für eine Tempo-30-Zone erhöhtem Niveau, was seitens des PK 38 weiterhin überwacht und beobachtet wird.
Moin OTB, eine wechselseitige Parkvorgabe ist doch totaler Unfug, da die Straße doch jetzt schon mit den Parkflächen nicht mehr auskommt.
Auf Gedei und Verderb irgendetwas herbeiführen, was man ideologisch wünscht, ist doch nicht zielführend – bitte praktisch denken und ausführen.
Gruß C. Marheinecke
Das wechselseitige Parken ist als Beispiel zu verstehen. Wenn es bessere Ideen zur wirksamen Verkehrsberuhigung gibt (über bloße Schilder hinaus), gucken wir uns das gerne an. Wir reden hier auch nur über den Abschnitt zwischen Oldenfelder und Bargteheider Straße, im weiteren Verlauf der Wolliner Straße soll es bei Tempo 50 bleiben.
Bei allem Verständnis für den Wunsch nach Tempo 30 und entsprechenden baulichen oder Straßenverkehrsbehördlichen Maßnahmen sollte man immer bedenken, dass zb ein wechselseitiges Parken oder andere bauliche Maßnahmen in der Regel die Durchfahrt von Rettungskräften wie der Feuerwehr erheblich erschweren oder gerade beim wechselseitigen Parken mitunter fast unmöglich macht, insbesondere wenn dann auch noch falsch geparkt wird.
An so etwas denken leider in der Regel bei der Aufstellung solcher Forderungen weder der Anwohner vor Ort, noch die Entscheidungsträger in der Bezirksversammlung, weil dort entsprechende Expertise nicht vorhanden ist.
Ich kann nur dringend dazu raten, mit solchen Maßnahmen äußerst vorsichtig umzugehen und den Anwohnern das auch entsprechend zu erklären.
Die Wolliner Straße stellt schon im jetzigen Zustand für die Feuerwehr eine Herausforderung bei Einsatzfahrten dar.
Die Feuerwehr wird es Ihnen danken!
Vielen Dank für Ihren wichtigen Beitrag. Solche Aspekte werden selbstverständlich mitbetrachtet. Vielleicht noch ein Hinweis dazu, wer was entscheidet. Im Falle der Wolliner Straße (wohlgemerkt nur zwischen Oldenfelder und Bargteheider Straße) wurde bereits 2011 von der zuständigen Fachbehörde (damals Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation) entschieden, dass dieser Straßenabschnitt in das Tempo-30-Zonen-Netz aufgenommen werden kann. Die Polizei hat wahrscheinlich schon damals eine entsprechende straßenverkehrsbehördliche Anordnung erlassen, diese aber an Bedingungen geknüpft, nämlich dass Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umgesetzt werden. Hierfür ist wiederum das Bezirksamt Wandsbek als zuständiger Wegebaulastträger zuständig. Die Politik hat jetzt beschlossen, dass dies nun (endlich) erfolgen soll. Die konkrete Entscheidung, welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ergriffen werden und wie diese ganz konkret aussehen, trifft das Bezirksamt auf fachlicher Ebene und wird sich hierbei mit der Polizei als Straßenverkehrsbehörde abstimmen.
Es geht mir nur um die Abschaffung von Parkflächen ( 30 ist dort sicher angebracht ) und das ist ja nun das Hauptthema in ganz Hamburg und wird von Ihrer Koaltion, mit dem De-Mobilitätssenator Anjes Tjarks allen voran, idelogisch durchgepaukt !
Dass durch die Einrichtung einer Tempo-30-Zone in diesem Abschnitt der Wolliner Straße in nennenswertem Umfang Parkstände verloren gehen, ist ohne eine vorliegende Planung reine Spekulation. Umgekehrt wird ein Schuh draus: In Tempo-30-Zonen tragen am Fahrbahnrand abgestellte Fahrzeuge gerade auch zur Temporeduzierung bei.
Bitte handeln Sie, geredet wurde genug. Tempo 30 Schilder reichen aus.
Die Sache ist längst überfällig, das sehe ich genauso. Es ist geradezu peinlich, dass das Bezirksamt Wandsbek diese Tempo-30-Zone, die schon vor zwölf Jahren den allerhöchsten Behördensegen bekommen hat, immer noch nicht eingerichtet hat. Allerdings sehe ich es nicht so, dass Schilder allein reichen. Es soll sich hier um eine Tempo-30-Zone handeln, keine Tempo-30-Strecke, hier gilt dann auch rechts vor links, und das muss man ihr auch ansehen. Dafür ist kein großer Umbau des ganzen Straßenquerschnitts erforderlich, aber eine unterstützende Verkehrsberuhigung, zum Beispiel durch wechselseitiges Parken (dafür reichen Markierungen), halte ich schon für notwendig.