An der Meiendorfer Straße haben die Bauarbeiten für den ersten reinen E-Bus-Betriebshof Hamburgs begonnen. Ab Sommer 2026 werden von dem neuen HOCHBAHN-Standort in Meiendorf 130 umweltschonende E-Busse vornehmlich den Hamburger Nordosten bedienen. Die Baugenehmigung hierfür war vom Bezirksamt Wandsbek im letzten Herbst erteilt worden. Aktuell finden vor Ort umfangreiche Erdarbeiten statt, in Kürze startet der Rohbau. Die Grundsteinlegung ist für Anfang Juli vorgesehen.
“Mit dem Hamburg-Takt haben wir ein politisches Ziel formuliert: In einem klimagerechten und stadtverträglichen Mobilitätsmix sollen Busse und Bahnen zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen. Mehr Busse erfordern auch mehr Betriebshöfe. Und eine reine E-Busflotte erfordert ganz andere Busbetriebshöfe, als wir sie bislang kannten. Einer davon wird in Meiendorf entstehen und damit idealer Ausgangspunkt werden für einen noch besseren, rein elektrischen und damit umweltschonenden Busverkehr im Nordosten Hamburgs. Ich freue mich, dass die HOCHBAHN den ersten Hamburger Öko-Busbetriebshof in Meiendorf errichtet und die Bauarbeiten dafür begonnen haben”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Mit Blick auf die wachsende Busflotte erweitert die HOCHBAHN kontinuierlich die notwendige Infrastruktur. Emissionsfreie Busse fahren derzeit von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. Die weiteren Busbetriebshöfe werden nach und nach auf emissionsfreie Antrieb umgerüstet. Hinzu kommen weitere neue Standorte. Auch die Umstellung der Busflotte läuft planmäßig: Ende 2023 werden schon rund 230 emissionsfreie Busse bei der HOCHBAHN eingesetzt. Bis 2030 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit derzeit mehr als 1100 Fahrzeugen emissionsfrei unterwegs sein.
Der neue Busbetriebshof wird rund 28.000 Quadratmeter groß und künftiger Einsatzort für rund 130 Solo- und Gelenkbusse. Zu dem Busbetriebshof gehören neben Verwaltungs- und Sozialbereichen auch Werkstätten und Waschanlagen, in denen die Busse vorbereitet, gewartet, repariert und gepflegt werden. Abgestellt werden die Busse unter Carports, die mit der erforderlichen Ladeinfrastruktur ausgerüstet sind.
Bestechend für das Neubauprojekt ist die konsequente nachhaltige Ausrichtung: Alle Dächer werden begrünt, mit Photovoltaikanlagen bestückt und als Regenwasserspeicher genutzt. Das gesammelte Regenwasser wird in der Waschanlage verwendet und anschließend wieder aufbereitet. Die Abwärme der Ladetechnik wird für die Wärmeversorgung des Hofes genutzt. Fassaden und Schallschutzwände werden begrünt. Letztere sollen frühzeitig errichtet werden, um schon während der Bauphase mögliche Einschränkungen für die Anwohner zu minimieren. Nach der Betriebsaufnahme halten sie nicht nur Lärm-, sondern auch Lichtemissionen der an- und abfahrenden Busse zurück.
Der Betriebshof wird künftig für eine bessere Erschließung des Hamburger Nordostens (vor allem Bergstedt, Volksdorf, Rahlstedt, Sasel sowie Farmsen-Berne) sorgen. Die Busse am Standort Meiendorf sind dort näher an ihren eigentlichen Einsatzpunkten stationiert, was unnötige Leerfahrten vermeidet.
Das Baugenehmigungsverfahren hatte länger gedauert als erwartet. Der Bauantrag war bereits im Januar 2022 gestellt worden. Ursprünglich war ein Baubeginn bereits Ende 2022 angestrebt worden.
Frühere Beiträge zum Thema:
Baustart für E-Bus-Betriebshof in Meiendorf (17. November 2023): https://www.buschhueter.de/baustart-fur-e-bus-betriebshof-in-meiendorf/
In Meiendorf: HOCHBAHN baut ersten Betriebshof nur für E-Busse (7. Oktober 2022): https://www.buschhueter.de/in-meiendorf-hochbahn-baut-ersten-betriebshof-nur-fuer-e-busse/
Deutschlands erster reiner E-Bus-Betriebshof entsteht in Meiendorf (19. Januar 2022): https://www.buschhueter.de/deutschlands-erster-reiner-e-bus-betriebshof-entsteht-in-meiendorf/
In Meiendorf entsteht Deutschlands erster reiner Öko-Busbetriebshof (1. März 2021): https://www.buschhueter.de/in-meiendorf-entsteht-deutschlands-erster-reiner-oeko-busbetriebshof/
In Meiendorf soll ein Busbetriebshof nur für Elektro-Busse entstehen (23. November 2020): https://www.buschhueter.de/in-meiendorf-soll-ein-busbetriebshof-nur-fuer-elektro-busse-entstehen/
Schriftliche Kleine Anfragen zum Thema:
Schriftliche Kleine Anfrage “Neuer Elektrobus-Betriebshof in Meiendorf (II)” und Antwort des Senats vom 6. September 2022 (Drucksache 22/9206): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/80912/neuer_elektrobus_betriebshof_in_meiendorf_ii.pdf
Schriftliche Kleine Anfrage “Neuer Elektrobus-Betriebshof in Meiendorf” und Antwort des Senats vom 26. Oktober 2020 (Drucksache 22/1876): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/73082/neuer_elektrobus_betriebshof_in_meiendorf.pdf
Dieser Beitrag wurde am 4. April 2024 aktualisiert.
Vor einiger Zeit wurde in den Medien darüber berichtet, dass die Bundesregierung die Fördermittel für Elektrobusse streichen möchte. Wie wird der Hamburger Senat mit dieser Entscheidung der Bundesregierung umgehen? Ein Elektrobus ist in der Anschaffung immer noch doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Ich sehe in der Alternative zu Dieselbussen weiterhin nur den konsequenten Ausbau des Schnellbahn-Netzes. Dadurch können Busse nicht ersetzt, aber deutlich reduziert werden. Mich interessiert es schon, wie viele Busse die Hamburger Verkehrsunternehmen nach Fertigstellung der U5 noch benötigen werden.
Dazu liegen mir keine Zahlen vor. Ich würde allerdings davon ausgehen, dass der Busverkehr im Umfeld der neuen Schnellbahnlinien auch nach deren Inbetriebnahme weiterhin eine relevante Rolle spielen wird, dann allerdings eher als Zubringer zu den vielen neuen Schnellbahnstationen. Bei dem Bau der neuen Schnellbahnlinien geht es ja auch darum, insgesamt mehr Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen.
Hamburg hat sich bereits in den 2010er Jahren das Ziel gesetzt, ab 2020 nur noch Busse mit lokal emissionsfreien Antrieben anzuschaffen und so bis 2030 die gesamte Busflotte von HOCHBAHN und VHH umzustellen. An diesem Ziel halten wir fest. Und gleichzeitig bauen wir das Schnellbahnnetz deutlich aus, mit den neuen bzw. verlängerten Linien U4, U5, S4, S5 und S6.
Ich gehe davon aus, dass bei Fertigstellung der U5 die Hochbahn für die Linien 5, 6, 7 weniger Großraum-Gelenkbusse benötigen wird, also der Typ CapaCity wieder verschwinden wird. Ebenso wird der Verkehr auf den verbleibenden Rest-Abschnitten von 5, 6, 7 reduziert werden, weil dann schließlich die U5 da ist. Wahrscheinlich werden für die jetzigen Metrobus-Linien weniger Gelenkwagen benötigt, weil U4, U5 und S4 einiges von den heutigen Metrobus-Linien 5, 6, 7, 9 und 13 abziehen werden. Dadurch können auch noch Kosten für Gelenkwagen gespart werden.
Vielen Dank für die Einschätzung.
130 Busse zusätzlich auf der Meiendorfer Straße, die hier nur 2spurig ist – wie soll das gehen? Hier herrscht aktuell bereits ein erhebliches Verkehrsaufkommen.
Für die Meiendorfer Straße wurde für 2022 eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke an Werktagen von 21.000 Fahrzeugen ermittelt. Da fallen 130 Busse kaum ins Gewicht, zumal das Verkehrsaufkommen hier auch schon mal bei 25.000 Fahrzeugen/Werktag lag (2011).
Nicht alle Busse fahren vom Betriebshof Richtung Rahlstedt und Farmsen-Berne, sondern der Betriebshof wird auch Volksdorf, Bergstedt und Sasel mit abdecken, so dass auch Ein- und Aussetzfahrten über die Eulenkrugstraße erfolgen werden. Und soweit die Busse vom Meiendorfer Betriebshof auf Fahrten unterwegs sind, die bislang von den Busbetriebshöfen in Wandsbek und Hummelsbüttel bedient werden, gibt es die Ein- und Aussetzfahrten auch jetzt schon, nur zukünftig sind die Wege kürzer.
Im Übrigen: Ein besseres Busangebot soll einen Anreiz dafür liefern, das eigene Auto stehen zu lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Mehr Busverkehr ist daher nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.
Lieber Herr Buschhüter, ich selbst wohne direkt an der Meiendorfer Straße. Meine Nachbarn und ich sind tagtäglich dem Lärm der tausenden Autos ausgesetzt. Ich hatte Ihnen bereits dazu geschrieben, dass die Beschränkung des Tempolimits auf 50 km/h begrüßt werden würde.
Zumal lediglich der Abschnitt zwischen dem Kreisel und Lidl 60kmh beträgt und anschließend wieder 50 km/h. Leider ist dies nicht zu verstehen.
Sollten nun zukünftig auch noch Busse diese Straße passieren, wird es hier zudem weiterhin zu diversen Staus kommen. Fahren Sie gerne mal morgens zwischen 7 und 8 Uhr vom Lidl los. Sie brauchen ca. 20 Minuten bis zur Bargteheider Straße. Es ist eine Katastrophe.
Weiterhin möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Planung von Parkplätzen beim Edeka am Wildschwanbrook / Spitzbergenweg 2a ebenfalls eine Katastrophe ist. Hier gab es schon diverse Verkehrsunfälle, da man aus dem Wildschwanbrook kommend und auf den Spitzbergenweg abbiegend keine Einsicht auf die Straße durch parkende PKWs hat. Vielleicht können Sie hierbei mitwirken, um Abhilfe zu schaffen.
Vielen Dank für Ihr Feedback. Das, was Sie schildern, hat vor allem eine Ursache: Es gibt einfach zu viel Autoverkehr. Diesen müssen wir reduzieren, ohne uns in unserer Mobilität einschränken zu müssen. Wie erreichen wir das? Indem wir denjenigen, die heute schon sagen, dass sie zum Umstieg auf Bahnen und Busse bereit sind, wenn nur das Angebot stimmt, ein Angebot machen, dem sie nicht widerstehen können. Wir wollen niemanden mehr zwingen, mit dem Auto fahren zu müssen, weil die Alternativen nicht gut genug sind. Mehr Busverkehr ist daher nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Die Busse, die vom zukünftigen Betriebshof Meiendorf aus eingesetzt werden, werden ausnahmslos elektrisch fahren. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Lärmschutz.
Das Verkehrsaufkommen in der Meiendorfer Straße ist aktuell höher als üblich, da sie aufgrund der Sperrung der Berner Straße zusätzlichen Verkehr aufnehmen muss. Die Sperrung des Nordlandwegs kommt aktuell bis Juni zusätzlich hinzu. Sobald insbesondere die Berner Straße wieder für den Verkehr freigegeben ist, wird sich das Verkehrsaufkommen in der Meiendorfer Straße wieder auf früherem, niedrigeren Niveau einpendeln. Im langfristigen Trend der letzten Jahre (2004 bis 2022) ist das Verkehrsaufkommen in der Meiendorfer Straße stabil bis leicht rückläufig, auch, wenn man die Corona-Jahre ignoriert.
Bei der Meiendorfer Straße zwischen Spitzbergenweg (Kreisverkehr) und Landesgrenze (nicht Hellmesbergerweg) handelt es sich um eine größtenteils anliegerfreie Strecke. Einige Wohnhäuser gibt es allerdings auch dort und auch die Wohnbebauung am Wildschwanbrook grenzt rückseitig an diesen Abschnitt der Meiendorfer Straße. Wir haben uns bislang nicht dafür entschließen können, auch hier Tempo 50 einzuführen. Aber es bleibt selbstverständlich ein Thema.
Wildschwanbrook/Spitzbergenweg: Durch die Neubebauung (Nahversorgungszentrum und Wohnungen) haben sich hier gar keine Änderungen ergeben, was das Parken auf dem Seitenstreifen vor Spitzbergenweg 12 angeht. Wir gucken uns das aber noch einmal an und geben das ggf. an die Polizei weiter.